26.01.2018 Weiterentwickelte PTFE-Dichtung
Zur Sortimentsabrundung hat KLINGER die Variante KLINGER®top-chem 2000soft entwickelt, die eine höhere Anpassungsfähigkeit bei niedrigen Flächenpressungen aufweist.
Mit KLINGER®top-chem 2000 steht seit vielen Jahren Jahren ein PTFE-Flachdichtungswerkstoff zur Verfügung, der für den Einsatz in der chemischen Industrie entwickelt wurde und sich in den verschiedensten Anwendungen bewährt hat. Die Dichtung ist mit Siliciumcarbid gefüllt, was dem Produkt seine besonderen Eigenschaften und seine charakteristisch graue Eigenfarbe verleiht. Siliciumcarbid ist gegen konzentrierte Säuren und Laugen gleich gut beständig, was eine universelle Einsetzbarkeit ermöglicht. Getrennte PTFE-Dichtungen für Säuren und Laugen sind daher nicht erforderlich. Wegen seiner herausragenden Standfestigkeit unter Temperatur eignet sich die Dichtung auch für Rohrleitungen mit Prozessenergie (Dampf, Wärmeträgeröle) im Wechsellastbetrieb. Im Bild sind einige Referenzanwendungen aus der internen Datenbank für verschiedene Mediengruppen in einem p-T-Diagramm zusammengefasst. Dabei fällt auf, dass die Mehrzahl der Anwendungen bei erhöhten Einsatztemperaturen zwischen 100 °C und 250 °C liegt.
Aufgrund des Materialkonzeptes, dem hohen Füllstoffgehalt an Siliciumcarbid, wurde vereinzelt kritisiert, dass diese Dichtung in der Praxis „zu hart“ sei. Aus diesem Grund wurde die Variante KLINGER®top-chem 2000soft entwickelt, die eine höhere Anpassungsfähigkeit bei niedrigen Flächenpressungen aufweist. Dies wird durch eine während des Herstellprozesses erzeugte besondere geschlossenporige Struktur, die zur Auflockerung des Materials führt, erreicht. Das Materialkonzept bleibt dabei unverändert, sodass auch die Medienbeständigkeit nicht eingeschränkt ist. Die bessere Anpassungsfähigkeit dieser Dichtung zeigt sich in der höheren Dickenabnahme im niedrigen Flächenpressungsbereich bis 20 MPa. Durch die größere Verformung kann sich die Dichtung Flanschunebenheiten und Riefen besser anpassen. Bei EN-Flanschen mit glatter Dichtleiste wird typischerweise eine Einbauflächenpressung zwischen 20 und 40 MPa erreicht. Eine 2 mm dicke Dichtung aus dem neuen Werkstoff hat unter diesen Bedingungen im eingebauten Zustand eine Dicke von ca. 1,6 bis 1,7 mm. Bei Betrachtung der dichtungstechnischen Kenndaten ist ersichtlich, dass die mechanischen Kennwerte unter Temperatur aufgrund der geschlossenporigen Struktur geringfügig ungünstiger sind, wobei sie aber noch deutlich über den Werten der meisten gefüllten PTFE-Dichtungen liegen. Die Medienbeständigkeit ist im Vergleich zu KLINGER®top-chem 2000 dagegen unverändert hoch. Dichtungskennwerte für die Flanschberechnung nach EN 1591-1 sind für beide Produkte auf der Dichtungsdatenbank www.gasketdata.org veröffentlicht.