09.06.2019 ViscoTec setzt auf branchenübergreifenden Know-how- Transfer
Knapp 400 Experten aus 32 Nationen trafen sich am 15. und 16. Mai 2019 bei den CID (Customer & Innovation Days) von ViscoTec. Neben zahlreichen Livevorführungen standen insgesamt 33 Vorträge zu den neuesten Entwicklungen und der Diskurs zu aktuellen Fragestellungen rund um die Dosiertechnik und ihrem Einsatz in den unterschiedlichen Branchen im Fokus.
In nahezu jedem Industriezweig wird etwas verklebt, vergossen und exakt dosiert: von der Fertigung im Automotive-Sektor über die Luftfahrtindustrie bis hin zur Lebensmittelherstellung, in der Medizintechnik, der Pharma- und BioTech-Produktion – und nicht zuletzt in der Kosmetikindustrie. Kostendruck und finanzstarke asiatische Wettbewerber sind nur zwei Faktoren, die fertigende Unternehmen aller Branchen zwingen, die Fertigung weiter zu automatisieren und auf diesem Weg noch effizienter zu gestalten. Wie Dispenser, Dosier- und Abfüllpumpen ausgelegt sein müssen, um Flüssigkeiten mit einer oder mehreren Komponenten aufzutragen, Materialien zu vergießen oder zu sprühen, oder wie sich Viskositäten bis 7.000.000 mPas dosieren lassen, waren nur einige der Fragestellungen, die bei den Innovationstagen von ViscoTec diskutiert wurden. Für die E-Mobilität wird es zunehmend wichtiger, z.B. durch Imprägnieren, den Schutz sensibler Bauteile über einen langen Lebenszeitraum zu gewährleisten. Welche technischen Möglichkeiten gibt es dafür? Wie lässt sich moderne Dosiertechnologie sinnvoll in Automationskonzepte integrieren, um eben diesen Schutz zu realisieren? Fragen wie diese wurden bei unterschiedlichen Vorträgen eingehend beantwortet. Reger Andrang herrschte auch bei der Präsentation zu Batteriespeicher-Montagelinien, die immer stärker automatisiert werden – ein weiterer wichtiger Bereich in puncto Dosiertechnik in der E-Mobilitätsfertigung. Den Blick weg vom Großen hin zum Kleinen legte der Referent eines internationalen Chemiekonzerns, der unter dem Titel „Driving Tomorrow‘s e-Novation“ zukunftsweisende Ideen für die Automobilindustrie vorstellte.
Ein Thema, das die Elektronikbranche beschäftigt: Kleinstmengen perfekt dosieren. Im Fokus einer weiteren Präsentation standen deshalb die Schwierigkeiten beim exakten und produktschonenden Auftragen elektrisch leitfähiger Klebstoffe und wie sich diese bewältigen lassen. Einer ähnlichen Fragestellung widmete sich ein Vortrag zur Lichthärtung, der sich 2K-Werkstoffen widmete. Welches Dosiersystem eignet sich am besten dafür? Welche Lösungen braucht die Elektronikbranche, um gute Beleuchtungssysteme herzustellen? In ganz anderen Dimensionen bewegte man sich bei einer Session zur Luft- und Raumfahrtindustrie. Wie können Klebstoffe und andere Flüssigkeiten am besten verarbeitet werden? Welche Wege gibt es, um künftig noch effizienter und unter höchsten Qualitätsmaßstäben Luftfahrtkomponenten zu produzieren? Der Qualitätssicherung widmete man sich mit einem eigenen Vortrag mit dem Thema „Schonende Dosierung von viskosen Materialien - Empirische Bestimmung der Scherraten“. Hier erfuhren die Zuhörer, warum gerade dieser Parameter vor allem in der Pharma- und Kosmetikbranche eine so zentrale Rolle spielt und welche technischen Konzepte sich im Hygienic Design realisieren lassen, um ihn in den Griff zu bekommen. Viel Beachtung fand auch der Einsatz einer kleinen Pumpe, die beim 3D-Druck menschlicher Zellen Anwendung findet. An der TU München forscht man in einem Verbund namens CANTER an Technologien, die es in Zukunft ermöglichen, im Labor Gewebeersatzmaterialien herzustellen, deren Zellen individuell auf die Bedürfnisse der betroffenen Patienten abgestimmt sind. Welches Potenzial das für die individuelle Behandlung von Herzerkrankungen in der Zukunft hat, war nur eine Frage, die der Referent den Zuhörern beantwortete. Was generell beim Dosieren für den 3D-Druck zu beachten ist, wurde durch einen Referenten in einer Session zu „Druckköpfe für den 3D-Druck von Flüssigkeiten und Pasten“ beantwortet.