Neue  Kompaktsteuerung für moderne Fasspumpen

Der Pneumatik-Chip steuert etwa die pneumatischen Hubzylinder und den Pumpenantrieb (Bild: Atlas Copco)

02.06.2023 Neue Kompaktsteuerung für moderne Fasspumpen

Bei hochautomatisierten Kleb- und Dosierlösungen werden an die Weiterentwicklung der elektropneumatischen Komponenten zunehmend höhere Anforderungen gestellt. Atlas Copco IAS GmbH hat gemeinsam mit der Konstandin GmbH eine neue Kompaktsteuerung für Fasspumpen entwickelt, die pastöse und viskose Materialien, wie Kleb-, Dämm- und Dichtstoffe, fördern.

Die neue Kompaktsteuerung kommt bei elektropneumatischen Fasspumpen zum Einsatz, die Kleb-, Dämm- und Dichtstoffe aus Behältern mit einem Fassungsvermögen zwischen 20 und 200 l fördern. Dort steuert sie etwa die pneumatischen Hubzylinder und den Pumpenantrieb. Dabei lässt sich je nach Bedarf eine Reihe von Funktionen abbilden, darunter die Hauptfunktionen „Pumpenantrieb ein/aus“, „Pumpenheber aufwärts/abwärts“ und „Fass belüften“. Die für unterschiedliche Anwendungen aus der Automobilindustrie erforderlichen Drücke und Verfahrensgeschwindigkeiten können über entsprechende Druckregler und Drosseln flexibel eingestellt werden. Neben der Standardpneumatik soll die Kompaktsteuerung auch für die neue Plus-Supply-Technologie eingesetzt werden, die den Restklebstoff beim Fasswechsel auf die Menge eines Joghurtbechers reduziert und damit effektiv Materialkosten einspart. Die Problematik bestand darin, alle notwendigen Funktionen und Komponenten auf einem möglichst kleinen Bauraum von 301 x 176 x 155 mm unterzubringen, wobei der Pneumatik-Chip für die Fertigung mittels Roboterbestückung insgesamt max. 9 kg  schwer sein durfte. Daher mussten bei einzelnen Bauteilen auch spezielle Sonderkonstruktionen angefertigt werden, die so nicht auf dem Markt verfügbar sind.

Atlas Copco legt besonders viel Wert auf die Zuverlässigkeit der Kompaktsteuerung. Sie muss mindestens zehn Jahre lang im rauen Industrieumfeld funktionieren und darf keine empfindlichen Bauteile exponieren. Eine Fehlfunktion der Pneumatikkomponenten würde zum sofortigen Linienstopp führen und somit teure Produktionsausfälle bei den Anwendenden verursachen. Um alle potenziellen Problemquellen von vornherein zu eliminieren, verzichtet Konstandin bei den Pneumatik-Chips daher auf eine leckage- und knickanfällige Verschlauchung. Die komplette Leitungsführung befindet sich innerhalb des Blocks und so können die ansonsten häufig auftretenden Montagefehler durch falsch angeschlossene Schläuche gar nicht erst entstehen. Darüber hinaus ist die Kompaktsteuerung derart robust konstruiert, dass eine komplette Einhausung in einem Schaltschrank unnötig ist. Derzeit wird lediglich eine platzsparende Blechabdeckung verwendet, sodass insgesamt mehr Bauraum für die einzelnen Komponenten übrig bleibt.

Insgesamt dauerte der Entwicklungsprozess des neuen Pneumatik-Chips etwa ein Jahr. Bisher lieferte Konstandin 600 Pneumatik-Chips der neuen Generation. Da es sich dabei um das steuerungstechnische Herzstück aller Fasspumpen von Atlas Copco handelt, die in der Automobilindustrie und Automatisierungstechnik zum Einsatz kommen, erwarten die Geschäftspartner eine Abnahmemenge von vierstelligen Stückzahlen pro Jahr.

Lösungspartner

Atlas Copco IAS GmbH

Branchen

Automotive

Zielgruppen

Einkauf, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Instandhaltung