08.12.2023 Anpassung an die PFAS-Regulierung
Regulierungen haben schnell tiefgreifende Auswirkungen auf Dichtungslösungen. Die aktuell laufende PFAS-Regulierung ist ein Beispiel und stellt Unternehmen wie die Berger S2B GmbH sowohl in der Anwendungsberatung als auch bei der Beschaffung vor Herausforderungen, die allerdings mithilfe der unternehmenseigenen Expertise pragmatisch gelöst werden können.
Dichtungswerkstoffe, die auf Fluorpolymeren basieren, werden in der Dichtungstechnik – aufgrund ihres hohen Preises – bevorzugt dann eingesetzt, wenn die Rahmenbedingungen dies technisch erfordern. Der vergleichsweise hohe Materialpreis für Werkstoffe wie PTFE, FKM und FFKM war in der Anwendungsberatung bei der Suche nach der technisch und wirtschaftlich besten Lösung schon immer ein limitierender Faktor. Und die Preise dieser Dichtungswerkstoffe werden sich parallel zu der Regulierung weiter nach oben bewegen. Die Verfügbarkeit wird aufgrund des derzeitigen Abbaus europäischer Produktionskapazitäten zunehmend aus Asien gedeckt werden müssen. Inwieweit dies angesichts der geopolitischen Rahmenbedingungen weiterhin möglich sein wird, ist fraglich. Für die Anwendungsberatung von Berger S2B bedeutet dies, dass neue Aspekte berücksichtigt werden müssen und teilweise auch ein Umdenken bei Kunden:
- Wird der Einsatz dieser Dichtungswerkstoffe in Europa verboten, wird es für verschiedene Applikationen, für die es dann noch keine Alternativen gibt, auch keine Lösungen mehr geben.
- Im Zuge der aktuellen, sehr aktiven Suche nach Alternativen werden projektbezogen neue Optionen validiert werden müssen. Das wird sich auf Projektzeiten und -kosten auswirken.
- Bleibt der Einsatz der genannten Dichtungswerkstoffe weiter erlaubt, werden die Preise wahrscheinlich trotzdem steigen, was bei verschiedenen Projekten den möglichen Einsatz begrenzt.
Berger S2B ist deshalb aktuell in verschiedenen Bereich aktiv. Die Anwendungsberatung analysiert den Markt der Alternativlösungen und verfolgt die Entwicklungen. Denn der Stand der Technik bzw. die beste verfügbare Technik verändern sich durch neue Lösungen permanent. Hier zahlen sich Know-how, Markterfahrungen und Netzwerke, in denen sich das Unternehmen bewegt, besonders aus.
Die u.a. im Rahmen des Single-Source-Konzeptes Dichtec® aufgebauten Geschäftsbeziehungen nach Indien helfen dabei, – falls es kein Verbot gibt – Preise und Verfügbarkeit zu stabilisieren. Grundsätzlich jedoch wird diese Regulierung die Suche nach der technisch besten, wirtschaftlichsten und auflagengerechten Lösung komplexer machen. Dabei begrüßt das Unternehmen eine PFAS-Regulierung zwar im Kern, kann aber nicht die Vorgehensweise nachvollziehen, durch die Hochleistungswerkstoffe (Products of Low-Concern) Teil der Regulierungsbestrebungen wurden. Die erwartete Hängepartie sei bei den vielen anstehenden Dichtungsfragestellungen im Kontext aktueller Trends nicht hilfreich. Nichtsdestotrotz würden die Anwendungsberatung und Beschaffungsdienstleistungen – wie bisher – flexibel an den Marktgegebenheiten ausgerichtet.