08.09.2022 „Zeitgemäße Weiterbildung ist die Basis für bessere Dichtungslösungen.“

Seit 25 Jahren veranstalten Sie „Gummiseminare“ – wie kam es dazu?

Bernhard Richter: Mal unabhängig vom persönlichen Interesse für das Thema und die Wissensvermittlung an sich, war der eigentliche Anstoß ein rein existenzieller. Mit unserem 1986 gegründeten Prüflabor stellten wir fest, dass es Mitte der 1990er Jahre für viele Firmen schwierig war, ein Prüfbudget von mehr als 50 € für einen externen Dienstleister freizugeben. Bei Seminarbesuchen war das kein Thema. Die Seminare entstanden also als zweites Standbein, um das Labor aufzubauen.

Nun war der Seminarbereich nicht unbesetzt.

Bernhard Richter: Das kommt auf den Blickwinkel an. Damals wurden „Gummiseminare“ fast ausschließlich von Elastomer- und Dichtungsherstellern angeboten. Die Seminare von Instituten waren oft sehr „verarbeitungslastig“, was den Dichtungsanwendenden meist nicht viel weiterhalf. Und hier habe ich angesetzt. Es ging bei uns von Anfang an darum, Wissen kompetent, unabhängig und transparent zu vermitteln. Da ich keine Produkte verkaufen musste, konnte ich mich ganz in die Rolle von Dichtungsanwendenden hineinversetzen. Und die Rückmeldungen zeigten, dass wir damit einen Nerv getroffen hatten. Denn bei immer komplexeren Fragestellungen ging und geht es für die Teilnehmenden weniger um Produkte, sondern um praktisches Verstehen, und darum, Aha-Erlebnisse für die praktische Arbeit mit nach Hause zunehmen.