Unsichtbar – aber nicht unverzichtbar

In-situ-Dichtungen ersetzen im Automobilbau immer mehr statische Dichtungen (Bild: RAMPF Polymer Solutions GmbH & Co. KG )

31.10.2016 Unsichtbar – aber nicht unverzichtbar

Dichtungsschäume aus Polyurethan "erobern" das Auto

von Albert Schmid (RAMPF Production Systems GmbH & Co. KG)

Dank innovativer Materialien und neuester Fertigungs- und Montageprozesse werden 2K-In-situ-Dichtungen in immer mehr automobilen Anwendungen mit unterschiedlichsten Anforderungen und Dichtungsgeometrien eingesetzt. Dort sorgen sie für den sicheren und effizienten Schutz vor Feuchte und chemischen Einflüssen sowie diversen Umwelteinwirkungen.

In-situ-Dichtungen aus PUR (Bild 1) garantieren den optimalen Schutz von Bauteilen im Automobil- und Fahrzeugbau und punkten dabei mit einfachster Handhabung. Innovative Ansätze in der Applikationstechnologie sorgen für eine Erhöhung der Anzahl von Anwendungen, bei denen 2K-Dichtungsschäume eingesetzt werden können.

Die Zahl der Anwendungen im Automobil- und Fahrzeugbau, in denen 2KDichtungsschäume aus PUR eingesetzt werden, sind mannigfaltig: Tür- und Türschlossmodule, Lautsprecherboxen, Airbag-, Klimaanlage- und Handschuhfachabdeckungen, Bremslichter und Scheinwerfer, Heckleuchten, Elektrogehäuse, Zündspulenabdeckungen, Sicherungsboxen, Lüftungsgitter, Wasserkästen u.v.m. Hierfür werden vor allem flüssige und thixotrope Dichtungsschäume, aber auch kompakte Dichtungen eingesetzt:

  • Flüssige Dichtungsschäume (Bild 2) werden in Nuten und Formen appliziert und sind selbstnivellierend. Hierbei können Toleranzen von < 0,3 mm erzielt werden. Dichtungen im Querschnitt > 1 mm sind möglich.
  • Thixotrope Dichtungsschäume (Bild 3) sind die am häufigsten eingesetzte Schaumart im Automobilbau. Sie werden bei Anwendungen auf Fläche bei dreidimensionalen Bauteilen oder mit flacher Nut im Höhen-Breiten-Verhältnis von 1:2 bis zu 1:1 appliziert, ohne Ablaufen/Tropfen des Materials. Es erfolgt kein übermäßiges Eindringen in offenporige Materialien (z. B. Textilien), was vor allem für den Einsatz im Fahrzeuginnenraum von Bedeutung ist.
  • Kompakte Dichtungen (Bild 4) entstehen durch Polymerisation ohne Volumenänderung und sind flüssig bis pastös einstellbar. Sie weisen einen weiten Härtebereich, eine sehr hohe mechanische Festigkeit sowie eine hohe Elastizität bis zu 500% auf. Weitere Kennzeichen sind die sehr gute Vibrations- und Schalldämpfung sowie hohe Druckbeständigkeit bis 200 bar. Für die Abdichtung von Ölfiltern wurden z.B. spezielle Vergusssysteme auf Basis von PUR (RAKUPUR ®) und Epoxid (RAKU-POX®) entwickelt.

Lösungspartner

Rampf-Gruppe
RAMPF Advanced Polymers
RAMPF Advanced Polymers

 

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung