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Kontrollierte Langlebigkeit

Es gibt kaum einen Bereich, in dem nicht geklebt wird (Bild: IFAM/Bremen)

11.10.2022 Kontrollierte Langlebigkeit

Eine Vision für die Klebtechnik im 21. Jahrhundert

von Professor Dr. Andreas Groß (Fraunhofer IFAM)

Ist die Klebtechnologie nachhaltig? Ja – und zwar aus vielen Gründen, was die Betrachtung dieser Verbindungstechnologie gerade im Kontext zur Kreislaufwirtschaft deutlich macht.

Egal ob hoch am Himmel, ob auf der Erde oder tief darunter, ob auf der Wasseroberfläche oder auch darunter, ob im industriellen, handwerklichen oder privaten Umfeld, bei der Herstellung und Verarbeitung gegenständlicher Produkte kommt die Klebtechnik fast immer zum Tragen. Moderne Produkte in der Form, wie wir sie kennen und nutzen, sind ohne ihren Einsatz heute kaum mehr denkbar.

Der Grund für die erstaunlich hohe Einsatzbreite der Klebtechnik liegt darin, dass im Kontext der Verbindungstechniken ausschließlich die Klebtechnik das Potenzial mitbringt, gleiche, aber auch unterschiedliche Werkstoffe – sowohl unter vollständigem Erhalt ihrer Eigenschaften als auch langzeitbeständig und sicher – miteinander zu verbinden. Diese klebspezifische Eigenschaft, der Erhalt der Werkstoffeigenschaften beim Fügen, ermöglicht es, in gegenständlichen Produkten, stetig sich ändernden Anforderungen wie z.B. Gewichtsreduzierung, Miniaturisierung, Funktionalisierungserweiterung, Designoptimierung etc. gerecht zu werden und auf diesem Weg innovative, anforderungsrelevante Bauweisen für ein Produkt zu ermöglichen. Genau hierin liegt das sowohl technologische als auch ökologische Potenzial der Klebtechnik als Verbindungstechnik Nr. 1 im 21. Jahrhundert [1, 2], einem Jahrhundert, welches zur Erfüllung steigender Anforderungen die Neu- und Weiterentwicklung verschiedenster Werkstoffe mit immer spezifischeren Eigenschaften erfordert. [3] Allerdings werden auch diese Werkstoffe erst mit einer werkstoffgerechten – in diesem Sinne werkstoffeigenschaftserhaltenden – Verbindungstechnik wirtschaftlich, technisch und ökologisch zu nutzbaren Werkstoffen. Die anforderungsorientierte Werkstoffentwicklung muss folglich immer mit einer werkstoffgerechten Verbindungstechnik zusammengeführt werden. [4] Erst wenn Werkstoff und Verbindungstechnik im oben dargestellten Sinn zusammenpassen, werden Innovationen überhaupt möglich. [5] Diese Innovationen erfüllen dann die komplexen Anforderungen an Produkte in technologischer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht – Produkte, die auch im 21. Jahrhundert Multimaterialverbunde sein werden. Werkstoffentwicklung und Verbindungstechnik gehören also untrennbar zusammen. [6]

Lösungspartner

Fraunhofer IFAM
Fraunhofer IFAM

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung