10.09.2020 Eine Frage des richtigen Mixes
Einschätzungen zu Trends und Entwicklungen rund um Werkstoffe
Ein zentraler Trend ist, dass es immer weniger Standard gibt – d.h. es entstehen immer mehr Werkstoffe und Materialkombinationen, um individuellen Anforderungen der Anwender, z.B. in der Sportindustrie, im E-Mobility-Bereich oder Maschinen- und Anlagenbau, Rechnung zu tragen.
Hier sind dann Branchenerfahrung, Werkstoffwissen und Fertigungs-Know-how in Kombination gefragt. Parallel dazu stellen wir in fast allen Branchen fest, dass die Anforderungen an Werkstoffe und Produkte ständig steigen. In vielen Bereichen betreten wir dabei Neuland und erarbeiten dann gemeinsam mit unseren Kunden die passende Lösung. Ein Beispiel ist die Batterietechnik im Bereich New Mobility. Die Batterien werden leistungsfähiger und die Batteriepacks größer. Wenn man bedenkt, wie hoch dadurch die Energiedichte ist, kann man sich ausmalen, welche Kräfte und Temperaturen frei gesetzt werden, wenn es zu einem Thermal-Runaway kommen sollte. Dies muss verhindert werden. Auf Basis unseres FireStop-Materials – einer Materialkombination, ausgerüstet mit einem Glasgewebe, wurden erste Tests erfolgreich bestanden. Ein anderes Beispiel sind metalldetektierbare EPDM- und NBR-Lösungen für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie, um Verunreinigungen zu vermeiden. Röntgengeräte erkennen die beigemischten metallischen Spurenelemente (Variante NBR) und das Ferritpulver (Variante EPDM).
Bei der Entwicklung neuer individueller Lösungen ist es heute ratsam, frühzeitig Kontakt zu potenziellen Lösungspartnern aufzunehmen. Insbesondere Multilayer-Lösungen, die immer mehr zum Einsatz kommen, benötigen neben der Werkstoff- auch die entsprehende Fertigungskompetenz. Dank der Maschinentechnologie und Erfahrung können wir heute Folien in sehr engen Toleranzen von ± 0,1 mm produzieren, sodass ein Spalten oder Abschleifen für Verarbeiter entfällt. Generell werden Platten, Folien und Multilayer von 0,5 bis ca. 10 mm hergestellt. Derzeit wird auf 85 Mischungen in Kombination mit 23 Trägermaterialien (Gewebe, Metall etc.) zurückgegriffen und täglich werden es mehr
„Multilayer und funktional optimierte Werkstoffe gewinnen in allen Branchen an Bedeutung, um immer individuellere Anforderungen zu erfüllen.“ Richard Gisler, Geschäftsführer, Tec-Joint AG