12.03.2024 Dichtstellenkonstruktion – was ist relevant?
Denkanstöße und Aspekte der optimalen Dichtstellenkonstruktion
Das Design und die Herstellung von Dichtungssystemen ist aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren und Anforderungen grundsätzlich hochkomplex und einem dynamischen Wandel unterworfen.
Für uns bedeutet dies, das bestehende Portfolio immer weiterzuentwickeln. Gleichzeitig erfordern neue Anwendungsgebiete wie etwa die Wasserstoffwirtschaft neue Dichtungskomponenten und -materialien. Durch unseren Fokus auf eigene Research & Development- sowie Testzentren gelingt es uns, die Anforderungen unserer Kunden bereits zu antizipieren und z.B. Konstruktion und Entwicklung effektiv zu unterstützen.
Besonders herausfordernd bei der Entwicklung von Materialien ist die Verschärfung von Regularien, die den Raum der Möglichkeiten, in dem wir Lösungen entwickeln, verengen. Stichwort PFAS: Hier wird es immer herausfordernder, Universallösungen zu finden, die Zukunft unserer Werkstoffe ist viel ausdifferenzierter. Die Regulierung des Einsatzes von PFAS wirkt sich z.B. auf unser FFKM-Portfolio aus. In unseren R&D-Zentren arbeiten deshalb hochspezialisierte Experten an Werkstoff-Alternativen, die ebenso leistungsfähig sind. Dabei nutzen wir auch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, Simulation und KI, die uns vielversprechende Perspektiven für die Entwicklung von Dichtstellen eröffnen. Durch Standardisierung und einen optimierten Einsatz digitaler Methoden wird der Produktentwicklungszyklus verkürzt und Lösungen werden schneller marktreif. Im Kontext von Digitalisierung und Simulation haben wir z.B. erst kürzlich eine Methode zur Bewertung der Lebensdauer von Dichtungen für die Halbleiterindustrie vorgestellt. Dies ermöglich eine präzise Erfassung von Daten, die die Auswirkung der sich über die Zeit veränderlichen Druckverformungsreste präzise abbilden.
Die Perspektiven in Digitalisierung, Simulation und KI bieten somit nicht nur verkürzte Entwicklungszeiten, sondern auch eine noch bessere Prüfung und Optimierung von Dichtungslösungen. Das steigert wiederum die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit unserer Produkte. Wir setzen generative KI-Methoden gezielt ein, um aus der Vielzahl der Lebensdauertests der jeweiligen Produkte sowie aus vielen Simulationen Optimierungen für die Designs abzuleiten. In gleicher Weise nutzen wir KI, um Werkstoffrezepturen und Fertigungsprozesse so zu verbessern, sodass wir eine optimale Leistung aus den Werkstoffen erhalten.
Davon partizipieren auch Entwicklungspartnerschaften, die an Bedeutung gewinnen. Doch vorweg – eine funktionierende Partnerschaft setzt immer Vertrauen voraus. Wir prüfen genau, mit wem wir zusammenarbeiten und bevorzugen einen langfristigen Ansatz. Die Zusammenarbeit eröffnet uns immer wieder wertvolle neue Perspektiven und schafft Synergien. Gleichwohl versuchen wir aus strategischen Erwägungen heraus, unsere proprietären Kompetenzen zu schützen. Diese Ansätze unterstützen Konstruktion und Entwicklung bei ihrer Arbeit, denn sie müssen für eine funktionierende Dichtung auf das komplexe Zusammenspiel zahlreicher Faktoren (Einsatzbedingungen, Material, Form, Montage etc.) achten.
„Es lohnt sich immer auf hochwertige, verlässliche Präzisionsdichtungen zu setzen, da ein Versagen einer Dichtstelle erhebliche Auswirkungen mit enormen Kosten verursachen kann.“ Professor Dr. Konrad Saur, Vice President – Innovation & Technology, Trelleborg Sealing Solutions