29.10.2021 Bei Dichtungen gibt es keine „eierlegende Wollmilchsau“,...
...der Gedanke an sie ist aber hilfreich bei der Lösungsfindung
Die optimalen Dichtungs-, Formteil- und Profillösungen entstehen, wenn man projektbezogen die geeigneten Werkstoffe und Compounds mit den jeweils optimalen Fertigungsverfahren kombiniert. Daran hat sich die letzten 100 Jahre nichts geändert, es ist heute nur aufgrund der höheren Applikationsanforderungen und größeren Zahl an Möglichkeiten sehr komplex.
Bei Dichtungen, Formteilen und Profilen ist heute fast jedes Projekt anders. Deshalb ist die Grundlage einer fundierten Anwendungsberatung stets eine systemische, systematische Analyse der Einsatzparameter, Rahmenbedingungen, Einflüsse auf das Bauteil. Selbst die Definition, ob es eine Dichtung, ein Formteil, ein Schlauchring, ein Stanzteil, eine Flüssigdichtung ist, entscheidet sich meistens erst nach dieser intensiven Betrachtung. Zu groß sind die Risiken von Schäden, wenn Rahmenbedingungen unbekannt oder nicht entsprechend berücksichtigt sind. Ein Beispiel: Bei einem Medizintechnikproduzenten stiegen die Reklamationen unerwartet an. Dies war Anlass, die Elastomerteile auf mögliche Schadensursachen hin zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass weder der Werkstoff an sich falsch war noch Probleme bei der Verarbeitung oder Montage am Band ursächlich für die Beschwerden der Kunden waren. Erst nach intensiver Nachforschung konnte die Ursache ermittelt werden: Entgegen der Betriebsanleitung wurden die Bauteile mit einem Ultraschallgerät gereinigt, die zur mechanischen Zerstörung des Formteils führte.