Be free – Dosieren freier denken

(Bild: AdobeStock_ Romolo Tavani)

21.03.2022 Be free – Dosieren freier denken

Kontaktlos, frei im Raum, effizient und prozesssicher

von Dipl.-Wirtsch.-Ing. Benjamin Zeno Kratz (perfecdos GmbH)

Wenn ausgereifte Fertigungstechnologien aufgrund stetig steigender Anforderungen zum limitierenden Faktor werden, liegt die Lösung selten in der weiteren Perfektionierung bewährter Konzepte, sondern in einem neuen Ansatz. Ein Beispiel ist die Kombination aus modernster Dosierventiltechnik und Robotik.

Die Forderungen von Hightech-Branchen wie Automobil-, Elektronik- und Energietechnikindustrie an ein effektives, flexibles und prozesssicheres Dosieren von Kleb- und Dichtstoffen sind bekannt. Höchste Präzision, immer schnellere Taktzeiten, große Materialvielfalt, flexible Seriengrößen etc. sind zentrale Aspekte. Das Ziel: Elektronische Bauteile und Baugruppen wie Leistungselektronik, Powermodule etc. müssen unter den unterschiedlichsten Einsatzbedingungen (z.B. Temperatur, Feuchtigkeit, Vibrationen u.v.m.) zuverlässig über lange Zeiträume sicher funktionieren. Ohne perfekt dosierte Kleb- und Dichtstoffe funktioniert das nicht. Parallel dazu werden aufgrund der zunehmenden Bauteilminiaturisierung und -komplexität die Dosierräume nicht nur kleiner, sondern sind auch immer schwerer zu erreichen. Klassische Dosierlösungen werden im Zuge dieser Entwicklung immer vielschichtiger. Sie werden mit Drehvorrichtungen ausgestattet oder mehrere Zellen übernehmen verteilt komplexe Dosierprozesse. Solche Lösungen gehen zwar nicht zulasten der Dosierqualität, stoßen aber hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Flexibilität an Grenzen. Spätestens dann gilt es, ausgetretene Pfade zu verlassen und das Dosieren freier zu denken. Dabei sind neue Ansätze für die Elektronikindustrie am Wirtschaftsstandort Europa wichtiger denn je. Die aktuelle (Rück-)Verlagerung von Fertigungskapazitäten ist zwar derzeit eher durch Lieferengpässe und den Wunsch nach Versorgungssicherheit als durch Effizienzaspekte getrieben. Letztere werden aber im Nachgang wieder auf der Tagesordnung stehen. Auch stehen derzeit viele mittelständische Unternehmen vor der Frage, wie sie an der rasanten technologischen Entwicklung partizipieren und damit zukunftsfähig bleiben können. Automatisierung durch den Einsatz von Robotik ist dabei schon lange ein Ansatz. Er wird aber meist mit Großunternehmen in Verbindung gebracht – viele mittelständische und kleinere Unternehmen schrecken vor der vermuteten, aber weitestgehend unberechtigten Komplexität zurück. Natürlich lassen sich Roboter derzeit noch nicht so einfacheinrichten wie ein Handy, aber „Raketentechnologie“ ist es auch nicht mehr. Und jede für ein Unternehmen neue Fertigungstechnologie erfordert die Auseinandersetzung mit ihr und eine Einordnung hinsichtlich der Frage: Wie kann zukunftssicher effizient Qualität produziert werden? Die Entscheidung für eine neue Technologie ist dabei nicht nur eine Investition in die Zukunft, sie tangiert auch das Mindset eines Unternehmens und u.U. weite Teile der Wertschöpfungskette eines Produktes.

Lösungspartner

perfecdos GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung