Werkstoffinnovation für mehr Batteriesicherheit ausgezeichnet

Award Ceremony v.l.n.r: Professor. Dr. Karsten Danielmeier, stellvertretender Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker GDCh, mit Dr. Ruth Bieringer, Vice President Material Technology bei Freudenberg Sealing Technologies, und Professor Dr. Erhard Meyer-Galow, dem früheren Präsidenten der GDCh (Bild: Freudenberg Sealing Technologies)

13.12.2024 Werkstoffinnovation für mehr Batteriesicherheit ausgezeichnet

Das Engagement von Freudenberg Sealing Technologies, moderne Lithium-Ionen-Batterien noch sicherer zu machen und damit die Elektromobilität voranzutreiben,  wurde mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2024 honoriert. Dr. Ruth Bieringer, Vice President Material Technology bei Freudenberg Sealing Technologies, erhielt den Preis für zwei Innovationen – die Entwicklung hochtemperaturfester Kunststoffe sowie neuartiger Flammschutzbarrieren.

Die bei der GDCh angesiedelte Stiftung hob insbesondere die Entwicklung einer neuen, patentierten Klasse an Kunststoffmaterialien hervor, die Dr. Ruth Bieringer und ihrem Team gelungen ist: Quantix® ULTRA. Die Werkstofffamilie Quantix® ULTRA zeichnet sich durch außergewöhnliche Hitze- und Flammbeständigkeit aus. Selbst bei Temperaturen von bis zu 1.200 °C schmelzen diese Kunststoffe nicht und fangen kein Feuer. Im Spritzguss ist das Material vielseitig und wirtschaftlich zu verarbeiten und ermöglicht die Herstellung komplexer Bauteile. Im Vergleich zu metallischen Werkstoffen ist die geringere Dichte des Materials ein zusätzlicher Pluspunkt, der es angesichts der Leichtbauprämisse für heutige Fahrzeuge noch attraktiver macht. Besonders eignet sich Quantix® ULTRA für den Einsatz in elektrischen Fahrzeugen, die hohe Anforderungen an den Brandschutz stellen.

Die zweite Innovation, die von der Stiftung gewürdigt wurde, sind die Flammschutzbarrieren, welche die Expertin mit ihrem Team entwickelte. Diese Flammschutzbarrieren verhindern, dass sich Flammen, Gase und Partikel auf weitere Zellen und stromführende Teile ausweiten. Um dies zu erreichen, hat das Team die Hitzebeständigkeit von Silikonkautschuk durch Kombination mit speziellen Fasern und Füllstoffen derart gesteigert, dass auch diese elektrisch isolierenden Materialien mindestens 10 min. einer Temperatur von 1.200 °C standhalten. Die Werkstoffe lassen sich im Spritzguss oder durch Extrusion zu Matten, Profilen oder komplexen 3D-Geometrien verarbeiten.

Die Kommerzialisierung beider Werkstofffamilien ist in vollem Gange. Auch mögliche Weiterentwicklungen für Anwendungen über die Elektromobilität hinaus werden aktuell geprüft.

Lösungspartner

Freudenberg FST GmbH
Freudenberg FST GmbH

 

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung