10.06.2022 Von der kundenindividuellen Anforderung zum marktfähigen Produkt
Um den vielfältigen Branchenanforderungen mit TPE-Lösungen gerecht zu werden, hat Actega viel in das hauseigene Technikum und Applikationslabor investiert. Jährlich gibt das Gesamtunternehmen Actega rd.9% des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus.
Insgesamt stehen ein großes Entwicklungsteam mit erfahrenen Kunststofftechnikern, sehr gut ausgestattete Labore und umfangreiche F&E-Kapazitäten für die Entwicklung von neuen, zukunftsfähigen Produkten vom ersten Anforderungsprofil bis hin zum marktfähigen Produkt zur Verfügung.Bei Projekten ist zu Beginn üblicherweise der Anforderungskatalog der Kunden die Basis. Bereits bei diesem ersten Schritt steht das Expertenteam beratend zur Seite. Auf dieser Grundlage werden die evtl. infrage kommenden Rohstoffe genau begutachtet und es kann geprüft werden, ob bzw. welche Produkte des Sortiments die Anforderungskriterien erfüllen. Falls sich herausstellt, dass kein relevantes Material identifiziert werden kann, wäre der nächste Schritt eine Neuentwicklung. Es werden dann erste Materialideen mit unterschiedlichen Rohstoffkomponenten – zugeschnitten auf das Anforderungsprofil – konzipiert und diese auf einem Laborextruder hergestellt. Anschließend finden an den aus den Materialansätzen hergestellten Granulaten und Prüfstäben umfangreiche Prüfungen statt (u.a. Alterung, Sterilisationsfähigkeit, Lösemittelverklebbarkeit). Dank eines umfangreichen Maschinenparks im hauseigenen Technikum und entsprechender Anwendungstechnik können nach Vorliegen zufriedenstellender Materialkompositionen weitere Prüfstäbe und Prüfkörper hergestellt und dabei die Verarbeitbarkeit der Compounds getestet werden. Dadurch können neue Entwicklungsprodukte bereits im Vorfeld ausgetestet und parametrisiert, die Entwicklungsschritte beschleunigt und optimiert werden, da unmittelbar vor Ort in Erfahrung gebracht werden kann, ob die entwickelten Materialien eine zufriedenstellende Verarbeitung aufweisen und den Kundenanforderungen entsprechen.
Materialeigenschaften lassen sich darüber hinaus auch durch Hinzufügen von Additiven im Herstellungsprozess passgenau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Anwendung einstellen. Stabilisatoren z.B. erhöhen die Lebensdauer des Kunststoffs und schützen ihn vor schädigenden Einflüssen. Spezielle Antioxidantien verhindern, dass sich durch Reaktion mit Luftsauerstoff die Polymerketten zersetzen und verspröden oder sich das Material verfärbt. Durch Zusatz von Farbmitteln (Farbstoffe, Pigmente oder Effektpigmente) lassen sich die ansonsten farblosen Polymere einfärben.
Nach weiteren Prüfungen im Labor und in den angeschlossenen Abteilungen können Muster für die Kunden zum Test auf deren Anlage erstellt werden. Sobald alles bei allen Beteiligten zur Zufriedenheit läuft, kann die kommerzielle Fertigung in der vom Kunden benötigten Menge erfolgen. Vorab prüft noch die Qualitätskontrolle, die während des Entwicklungsprozesses und insbesondere bei der Produktion die Basiskontrollen durchführt (Schnitt, Homogenität, Fließverhalten, etc.). Tiefer in die Materie steigt die Analytik ein, die sowohl die Rohstoffe als auch die Fertigprodukte prüft. Dabei kommt es u.a. auch auf Substanzen an, die entweder laut Prüfkatalog des Kunden oder von gesetzlicher Seite her nicht enthalten sein dürften oder auf Substanzen, die ggf. geschmackliche Beeinflussungen hervorrufen könnten.
Der technische Service schließlich steht den Kunden direkt vor Ort zur Verfügung, um mit Rat und Tat und technischem Know-how Unterstützung bei der Einstellung der Anlagen zu geben und dafür zu sorgen, dass die Verarbeitung der Compounds gelingt.
So entstehen dann z.B. Zahnbürsten aus Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET) in der Hartkomponente, mit ProvaMed®-TPE als Soft-Touch-Element für den sicheren Griff oder Interdentalbürsten. Diese ProvaMed®-TPE werden in den Shore-Härte-Bereichen A-20 bis A-80, naturfarben und transluzent angeboten. Sie zeichnen sich durch besondere Weichheit, individuelle Einfärbbarkeit, angenehme Haptik sowie Sauberkeit und Lebensmittelechtheit aus. Für Applikationen im medizinischen und pharmazeutischen Bereich kann man auf das ProvaMed®-TPE-Portfolio zurückgreifen.