03.02.2025 TPE für sensible Anwendungsfelder
Mit TPE-Materialien der Actega GmbH bieten sich Lösungen für alle Anwendungen, die mit Lebensmitteln in Kontakt stehen, und weitere sensible Marktbereiche an. Sie sind damit Alternativen zu anderen gängigen Materialien wie Weich-PVC oder Silikon.
Seit der EU-Verordnung 1935/2004 vom Oktober 2004 ist eine EU-weite Regelung für Lebensmittelkontaktmaterialien in Kraft. Seitdem sind zahlreiche Verordnungen hinzugekommen. Mit dem Ziel, der Plastikflut Herr zu werden, wurden seit Anfang 2023 Hersteller und Anbieter von Einwegverpackungen dazu verpflichtet, zusätzlich Mehrweglösungen anzubieten. Bei Verstoß drohen Strafen. Mit Beginn des Jahres wurde ein weiterer Schritt eingeleitet: Bestimmte Plastikflaschen und -verpackungen sind nunmehr verboten. Hintergrund ist die Bisphenol A (BPA)-Diskussion. Bereits seit 30 Jahren wird hierüber gestritten. Der hormonell wirkende Stoff, der ursprünglich in der Östrogentherapie eingesetzt werden sollte, wurde schon früh als potenziell gesundheitsschädlich angesehen. Seit 2016 ist er offiziell als „wahrscheinlich fortpflanzungsschädlich beim Menschen“ eingestuft, also als ein Stoff, der sowohl die Fruchtbarkeit als auch die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen kann. Darüber hinaus werden weitere Risiken im Zusammenhang mit BPA diskutiert. BPA wird oft als Weichmacher, insbesondere in der PVC-Verarbeitung, eingesetzt. Da er nicht fest in den Kunststoff eingebunden ist, kann er sich herauslösen und aus Verpackungen in Lebensmittel migrieren. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind BPA und andere Weichmacher „endokrine Disruptoren“, die schon in geringen Mengen den Hormonhaushalt empfindlich stören können. Die EU hat daher ein BPA-Verbot für Verpackungen im Lebensmittelkontakt ausgesprochen, was sich u.a. auf Plastikflaschen, Tetrapaks und Konservendosen bezieht.
Den TPE-Materialien, die sich schon seit langer Zeit im Lebensmittelkontakt, aber auch in vielen anderen Bereichen wie Konsumgüter, Medizin, Pharmazie und etlichen weiteren Industrien durchgesetzt haben, kommt hier erneut eine Bedeutung zu, weil sie von „Natur aus“ weichmacherfrei und damit auch BPA-frei sind. TPE sind lebensmittelkonform und aufgrund ihrer Verarbeitungstechnologie ressourcenschonend und energiesparend. TPE-Materialien im Lebensmittelkontakt sind schon seit fast 50 Jahren im Einsatz. Zur Unterstützung des Mehrweggedankens werden von Actega zusätzliche ISCC Plus-zertifizierte Varianten angeboten und damit auf ein weltweit führendes Zertifizierungssystem gesetzt. ISCC Plus (International Sustainability & Carbon Certification), ein anerkanntes System für Massenbilanzzertifizierungen, entspricht der „Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED“ der Europäischen Kommission. Der Anteil an biobasiertem Rohstoff wird rechnerisch den fertigen Produkten zugeordnet. Hierdurch wird systematisch der Einsatz fossiler Rohstoffe reduziert und die Nutzung biobasierter und zirkulärer Rohstoffe gefördert. Ziel ist, die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen über die gesamte Wertschöpfungskette zu gewährleisten, was sowohl die Herkunftsnachweise für Rohstoffe und Materialien einschließt als auch, dass alle Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette ISCC Plus-zertifiziert sein müssen. Als Drop-in-Lösung zu den herkömmlichen TPE eingesetzt, erhalten Kunden ein Produkt, das chemisch identisch mit ihrem Bestandsprodukt ist, d.h., dass die bisherigen Verarbeitungsparameter bestehen bleiben und eine Neuqualifizierung oder Rezertifizierung des Materials nicht nötig ist.