05.07.2024 Technisches Know-how für beste Klebqualität
Mit seinem Adhesive Competence Center (ACC) bündelt Bodo Möller Chemie anwendungstechnische Dienstleistungen für höchste Qualitätssicherheit an einem Ort.
Klebprozesse unterliegen besonderen Qualitätsanforderungen. Was bisher in den deutschen Normen DIN 6701 („Kleben von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen“) und DIN 2304 („Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse“) geregelt war, ist inzwischen durch die internationalen Bestimmungen EN 17460 und ISO 21368 ersetzt worden. Die Inhalte reichen von der Kompetenz und Verantwortung des klebtechnischen Personals über Prozessanforderungen und die eigentliche Verarbeitung bis hin zur Fehlerbehebung. Um die bestmögliche Leistung von Klebprodukten sicherzustellen, verlangen immer mehr Original Equipment Manufacturers (OEMs) von ihren Zulieferern eine Zertifizierung nach den geltenden Normen. In seinem Adhesive Competence Center bietet das Unternehmen Klebstoffanwendenden daher eine Vielzahl von Dienstleistungen und vollumfänglichen Lösungen, wie Labortests und Schulungen, an.
In der Klebstoffindustrie steht das Thema Prozess- und Qualitätssicherheit im Vordergrund. Speziell zertifizierte Klebfachingenieur:innen (European Adhesive Engineers), Klebfachkräfte (European Adhesive Specialists) und Klebpraktiker:innen (European Adhesive Bonders) sorgen für die nötige Oberflächenbehandlung, die richtige Klebstoffauswahl und die korrekte Verarbeitung sowie das Einhalten der Konstruktionsregeln. Doch längst nicht jeder Anwendende verfügt über die Zertifizierung, die z.B. European Adhesive Engineers dazu befähigt, die Leistungsfähigkeit von Klebverbindungen zu berechnen und zu prüfen. Alle dafür notwendigen Parameter zu berücksichtigen, kann Anwendende vor Herausforderungen stellen. Über das ACC erhalten Ingenieur:innen Unterstützung von hauseigenen European Adhesive Engineers, die z.B. die normgerechte Auslegung von sicherheitsrelevanten Verklebungen übernehmen. Der modulare Aufbau des Servicekonzepts ermöglicht es Klebstoffanwendenden, je nach Bedarf individuelle und herstellerunabhängige Unterstützung bei den einzelnen Prozessschritten in Anspruch zu nehmen.
Das beginnt bereits bei der Auswahl des geeigneten Klebstoffs. Denn für Anwendende ist kaum relevant, welcher Klebstoff tatsächlich zum Einsatz kommt, sondern vielmehr dessen mechanische Eigenschaften, also z.B. Angaben zum Elastizitätsmodul oder zur Zugscherfestigkeit. Mithilfe von FEM-Software (Finite-Elemente-Methode) wird das Verhalten der jeweiligen Klebverbindung unter verschiedensten physikalischen Einflüssen berechnet. Das verkürzt den gesamten Entwicklungsprozess erheblich und macht ihn gleichzeitig sicherer und effizienter. Sind die geeigneten Produktoptionen ausgewählt, folgen Labortests an kundenspezifischen Bauteilen und Materialien in den hauseigenen Klebstoffanwendungslaboren in Spanien und Polen. Dazu gehören u.a. mechanische Tests wie Zugscherversuche, Alterungstests in Klima- und UV-Kammern sowie Salzsprühtests. In bestehenden Laboren, darunter auch in Ägypten und Polen, führt man alle gängigen Klebstoffprüfungen und Oberflächenanalysen nach den höchsten Sicherheitsklassen aller gültigen DIN-, EN- und ISO-Normen durch. Dabei wird die Laborinfrastruktur kontinuierlich ausgebaut, um den Anforderungen der Kunden auch auf internationalem Gebiet gerecht zu werden. Sind die Ergebnisse wie gewünscht, ist die Klebstoffauswahl abgeschlossen. Danach unterstützt man auch beim Optimieren bestehender Prozesse sowie beim Analysieren und Beheben von Fehlern in der laufenden Produktion.
Darüber hinaus bietet man im Klebstoffkompetenzzentrum Schulungen für verschiedene Zielgruppen an. Diese richten sich in erster Linie an Unternehmen aus der Automobil- und Bahnindustrie, aber auch aus dem Energiesektor.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Zertifizierungsinstituten wollen die Expert:innen von Bodo Möller Chemie mit ihrem ACC auch die fachgerechte Umsetzung der neuesten Normen unterstützen. Neben den Schulungen ist das Unternehmen autorisiert, spezielle Pre-Audits, also Vorprüfungen, durchzuführen, mit denen sich Unternehmen gezielt auf das offizielle Audit vorbereiten können.