21.04.2022 Multigas-Schnüffellecksuchgerät mit 3D-Bilderkennung
Ein eigens für Inficon entwickeltes visuelles Analysesystem aus 3D-Scanner und Software gestattet es, die zu prüfende Stelle in Echtzeit exakt zu lokalisieren. Darüber hinaus wird die Bahnplanung des verwendeten Roboters in Verbindung mit dem Lecksuchgerät Ecotec E3000 so optimiert, dass dieser alle Prüfpunkte auf dem kürzesten Weg ansteuert und es dabei zu keinerlei Kollisionen mit den Bauteilen kommen kann.
Bei etlichen Kälte-Klima-Geräten sind Lötstellen besondere Schwachpunkte in Sachen Kältemitteldichtheit. Darum hat Inficon die Dichtheitsprüfung um den Ecotec E3000 mit einer sehr leistungsfähigen 3D-Bilderkennungslösung ausgestattet. Dank Echtzeit-Vergleich einer mit Streifenlicht erzeugten 3D-Punktwolke lokalisiert es z.B. zu prüfende Lötstellen auf den Millimeter genau. Bei neuralgischen Stellen wie etwa Löt- oder Schweißpunkten, deren genaue Position aufgrund von Fertigungstoleranzen oft erheblich schwankt, sorgt die Bilderkennung dafür, dass der Roboterarm die Schnüffelspitze millimetergenau platziert. Darüber hinaus erkennt sie nicht erreichbare Prüfpunkte, die von anderen Elementen verdeckt werden oder deren Anfahrt zu einer Kollision führen würde.
Das 3D-Analysesystem lokalisiert nicht nur relevante Prüfstellen, sondern stellt auch sicher, dass der Roboterarm automatisch den kürzesten und damit schnellsten Weg absolviert, wodurch alle potenziellen Lecks in der kürzesten Zykluszeit getestet werden können. Viele Lötstellen sind wegen baulicher Beschränkungen zudem nur schwer oder gar nicht zugänglich. Zudem kann es vorkommen, dass der Abstand zwischen zwei Bauteilen zu gering ist, sodass es beim Anfahren von Prüfpunkten zu Kollisionen und folglich Beschädigungen des Geräts kommen könnte. Die integrierte Kollisionserkennung vermeidet dies, indem sie die Prüfstelle als „nicht anfahrbar“ kennzeichnet. Das automatisierte Echtzeit-Feedback gewährleistet, dass das betroffene Gerät direkt in die manuelle Nachprüfung übergeben wird. Dort muss nur die vom System angezeigte Lötstelle geprüft werden.
Bei Lötstellen muss die Schnüffelspitze exakt und so nah wie möglich an der Lötverbindung ansetzen, um den größtmöglichen Teil einer austretenden Kältemittel-Gaswolke prozesssicher einzusaugen – und alle relevanten Leckagen zu identifizieren. Speziell bei kleinen Lecks, die nur auf der Rückseite oder nach unten hin das Gas entweichen lassen, besteht selbst bei präzisem Ansetzen der Schnüffelspitze die Gefahr, dass sie unentdeckt bleiben. Die neuartige Schnüffelspitze ist deshalb quadratisch und ringsum mit verdichteten Bürsten oder Gummi-Lippen ausgestattet. Sie umschließt die Prüfstelle komplett und saugt jegliches austretende Kältemittel zuverlässig ein. Das Fehlerrisiko sinkt auf ein neues Niedrig-Rekordniveau.
Um den Aufwand für Kunden zu reduzieren, bietet das Unternehmen das Schnüffellecksuchgerät Ecotec E3000 zusammen mit dem 3D-Bilderkennungssystem und der Inficon-Software als Gesamtpaket an. Da die Software den Roboterarm steuert, sind keine tiefergehenden Programmierkenntnisse für Roboter notwendig. Darüber hinaus ist es möglich, das bestehende Prüfsystem, welches den Ecotec E3000 beinhaltet, mit dem 3D-Scanner und der Software sowie auch der neuen Schnüffelbürste nachzurüsten. Spezialisierte Partnerunternehmen aus dem Anlagenbau übernehmen die Aufgabe, die Prüfanlage den individuellen Anforderungen und Gegebenheiten entsprechend auszulegen, sie vor Ort zu installieren und zu konfigurieren.