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 Mit geklebten Holz-Beton-Verbund-Decken nachhaltig bauen

Geklebte Holz-Beton-Verbund-Decken bringen viele Vorteile mit sich (Bild: TU Berlin)

14.10.2024 Mit geklebten Holz-Beton-Verbund-Decken nachhaltig bauen

In der Bautechnik haben nachhaltige Lösungen, die sowohl umweltfreundlich als auch effizient sind, in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.Eine solche Lösung ist – nach Informationen des IVK e.V. – u.a. die Verwendung von Holz-Beton-Verbund-Decken (HBV-Decken). Sie kombinieren die Vorteile von Holz und Beton in einem Bauteil und könnten zukünftig durch Klebtechnik noch nachhaltiger werden.

HBV-Decken bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie zu einer attraktiven Wahl für nachhaltiges Bauen machen. Sie dienen der CO2-Reduktion und -speicherung, bieten einen guten Schall- und Brandschutz und haben eine geringe Schwingungsneigung. Im Vergleich zu reinem Betonbau und reinem Holzbau bieten sie auch weitere Vorteile. Im Verbund werden die spezifischen Druck- und Zugfestigkeiten der Materialien ideal kombiniert. Darüber hinaus reduziert das geringere Gewicht der HBV-Elemente im Vergleich zu reinen Betonelementen die CO2-Emissionen auf etwa ein Drittel. [1]

Dass HBV-Decken noch mehr Potenzial in puncto Nachhaltigkeit in sich tragen und die Klebtechnik dabei eine zentrale Rolle spielt, zeigen zwei klebtechnische Forschungsprojekte, bei denen die Technische Universität Berlin mit Industriepartnern zusammengearbeitet hat. Denn bisher werden die beiden Materialien meist verschraubt oder über Einkerbungen – die Kerven – miteinander verbunden.  

Im ersten Projekt erforschten und untersuchten die Forschenden die  Nass-in-Nass-Verklebung. Bei dieser Methode wird der frische Beton direkt auf eine noch nicht ausgehärtete Klebstoffschicht auf den Holzträgern gegossen. Dies ermöglicht auch bei unebenen Holzträgern einen lückenlosen Verbund zwischen Holz und Betonplatte. In Versuchsreihen stellte sich ein Epoxidharz sowohl aus technischer als auch aus ökonomischer Sicht als am besten geeigneter Klebstoff für das Vorhaben heraus. [2]

Im zweiten Forschungsprojekt wurde der Fokus auf die Granulatsplittverklebung gelegt. Bei diesem Verfahren wird Klebstoff auf das Holz aufgetragen, darauf kommt grober Splitt. Ist der Klebstoff ausgehärtet, wird in einem zweiten Schritt Frischbeton aufgebracht. Der Frischbeton verzahnt sich dabei mit den aus der Klebschicht herausstehenden Splittkörnern. Das erzeugt eine schubstarre, sehr tragfähige Verbindung. Untersuchungen zeigten zudem, dass die Klebtechnik zu einem besseren Schwingungs- und Verformungsverhalten des Bauteils führt und die Betonschicht – von zehn auf acht cm – reduziert werden kann, ohne die Tragfähigkeit zu verringern. [3]

Beide Forschungsprojekte sind ein Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Technik zusammenarbeiten können, um nachhaltigere Lösungen für die Herausforderungen in der heutigen Zeit zu finden, die ressourcenschonend, effizient und kostengünstig sind. Es wird sich zeigen, inwieweit die Forschungsergebnisse und damit auch die beiden entwickelten Klebtechniken die Bauindustrie in Zukunft noch nachhaltiger gestalten können und so den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden weiter reduzieren können.

Quellen:

[1] https://holz.fnr.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen-detail/kleben-statt-schrauben-holz-und-beton-in-verbunddecken-kosteneffizient-verbinden

[2] https://www.bauenmitholz.de/forschung-kleben-statt-schrauben-02092022

[3] https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/profil/pressemitteilungen-nachrichten/holz-beton-verbund

Lösungspartner

Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK)
Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK)

 

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung