08.12.2020 Lenkräder schneller verkleben
Der wässrige 1K-Dispersionsklebstoff der ZELU CHEMIE GmbH ermöglicht einen direkten Auftrag auf den Lenkrad-Rohling. Das Resultat: Der Klebeprozess wird doppelt so schnell und durch den Verzicht auf organische Lösemittel fallen Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter weg.
Bislang wird ein Großteil der weltweit produzierten Lenkräder, die verklebt werden müssen, mithilfe lösemittelhaltiger Klebstoffe hergestellt. Dieser Klebeprozess ist jedoch aufwändig, da der Lenkrad-Rohling aus Formschaum besteht, auf dessen Oberfläche sich Trennmittel vom Schäumprozess befindet. Das Trennmittel muss mit organischen Lösungsmitteln oder durch mechanisches Anschleifen entfernt werden, damit der Klebstoff auf dem Integralschaum haftet. Die Zukunft soll anders aussehen: Ziel der Automobilhersteller ist u.a., die Emissionen im Fahrzeuginneren gemäß der Empfehlung VDA 278 des Verbandes der Automobilindustrie zu reduzieren. Dazu sollen Lenkräder künftig ohne Lösemittel hergestellt werden.
Hierfür steht ein neuer 1K-Dispersionsklebstoff zur Verfügung. Dieser kann bei Verwendung eines speziellen, ebenfalls wässrigen Trennmittels innerhalb des Schäumprozesses direkt, ohne weiteres Aufarbeiten des Lenkrad-Rohlings, zum Verkleben eingesetzt werden. Nach dem Auftrag des Klebstoffes verdampft das darin enthaltene Wasser innerhalb von wenigen Minuten. Die Lederschnitte können anschließend bei Raumtemperatur im Kontaktverfahren verklebt werden. Lediglich in Bereichen mit großer Materialspannung ist eine kurze Reaktivierung, also Erwärmung auf ca. 65 °C, empfehlenswert. Durch das Wegfallen der aufwändigen Reinigung des Lenkrad-Rohlings vor dem Verkleben reduziert sich die Verarbeitungszeit um mehr als die Hälfte. Ein weiterer Vorteil der neuen Lösung: Das Abmischen mit einem Vernetzungsmittel in der Produktion, wie bei 2K-Klebstoffen, entfällt. In Abhängigkeit von der Auftragsart ist der neue Klebstoff in unterschiedlicher Viskosität und Farbe verfügbar.