Leichte Rückgänge bei Engel

Spritzgießzellen sorgen im Segment der kundenspezifischen Automationslösungen für eine gute Auftragslage (Bild: ENGEL)

25.04.2024 Leichte Rückgänge bei Engel

Für das Geschäftsjahr 2023/24 hat Engel mit einem Umsatz von rund 1,6 Mrd. Euro einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Den durchwachsenen Aussichten begegnet das Unternehmen mit einem Ausbau der globalen Präsenz und Rekordauftragseingängen für kundenindividuelle Automationslösungen.

Die Gruppe beendet das Geschäftsjahr mit einem leichten Umsatzrückgang von rd. -6% im Vergleich zum Vorjahr. Das Volumen im Spritzgießmaschinenmarkt ist – verschiedenen Verbandszahlen zufolge – um bis zu -40% zurückgegangen. Dem Unternehmen ist es gelungen, in einem schrumpfenden Markt Anteile zu gewinnen – eine Entwicklung, die dem Unternehmen – nach eigenen Angaben – auch in den vorherigen Krisen gelungen ist. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung leisteten die Bereiche Medical und Packaging. Vor allem im amerikanischen Raum ist die Nachfrage für die Herstellung von Produkten zur Diabetestherapie unvermindert groß, die Verpackungsindustrie erlebt vor allem in Europa aufgrund neuer Regularien einen Aufschwung. Positiv entwickelte sich auch der Umsatz im After-Sales-Geschäft mit einem Anstieg von knapp +15% im Vergleich zum Vorjahr.

Die Aussichten für das beginnende Geschäftsjahr sind verhalten. Die hohen Auftragsstände haben das Unternehmen bisher mit einem blauen Auge davonkommen lassen. Diese sind nun nahezu abgearbeitet. Trotz der ein oder anderen besseren Woche im Auftragseingang sieht man derzeit noch keine nachhaltige wirtschaftliche Erholung – man erhofft aber erste Wachstumsimpulse von den Frühjahres-Fachmessen Chinaplas in Shanghai und NPE in Orlando.

Das Unternehmen hält an seiner Wachstumsstrategie fest und sieht für das neue Geschäftsjahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für den Ausbau des globalen Netzwerks vor. In den Regionen Europa, Amerika und Asien setzt man auf weitgehend eigenständige Hub-Strukturen, die sich jeweils aus Vertrieb, Auftragsbearbeitung, Produktion und After-Sales bilden. Wo erforderlich und sinnvoll werden in Zusammenarbeit mit dem Headquarter in Österreich globale Standards aufgesetzt. So formt das Unternehmen zwei etablierte Standbeine weiter aus: Man entwickelt und produziert „in der Region für die Region“ und passt sich damit optimal an die lokalen Gegebenheiten in den Kundenmärkten an.

Die nachteiligen Entwicklungen wie Fachkräftemangel und hohe Produktionskosten bergen große Chancen für kundenspezifische Automationslösungen. Kunden tendieren vermehrt dazu, möglichst viele Prozessschritte – z.B. Qualitätskontrollen oder Verpackungen – direkt vollautomatisiert an die Maschine anzugliedern. Je nach Kundenwunsch verschmilzt die dadurch erforderliche Automation mit der Maschine zu einer performanten Spritzgießzelle.

Wichtiger Fokus ist und bleibt die Nachwuchsarbeit, im Besonderen die international ausgeprägte Lehrlingsausbildung. 240 Lehrlinge befinden sich derzeit allein an den österreichischen Standorten in Ausbildung, weltweit sind es über 400. China und Tschechien sind neben Österreich die größten Ausbildungsstätten im globalen ENGEL Netzwerk.

Lösungspartner

Engel Austria GmbH
Engel Austria GmbH

 

Zielgruppen

Unternehmensleitung, Produktion & Fertigung, Vertrieb