01.04.2022 LASD effizient dosieren und applizieren
Mit einer modernen Roboterlösung sorgt die SAMES-KREMLIN GmbH für den effizienten Auftrag von flüssigem Schalldämmungsmaterial auf Karosserien.
Das flüssige Schalldämmungsmaterial LASD (Liquid Applied Sound Deadener) auf Wasserbasis ersetzt heute zunehmend die traditionellen akustischen Dämpfungsmatten aus Bitumen. LASD bietet zahlreiche Vorteile: Es ist leichter, senkt die Kosten und reduziert die Lagerbestände am Fließband. Im Gegensatz zu den vorherigen Dämpfungsmatten lässt sich LASD zudem in vorher nicht zugänglichen Bereichen applizieren. Aus Sicht der Produktionstechnik ermöglicht der Einsatz eines Roboters die flexible Anpassung der Auftragsbreite und -höhe an das jeweilige Fahrzeugmodell. Dabei wird nicht nur das Gewicht des eingesetzten Dämpfungsmaterials reduziert. Zusätzlich kann der Schalldämmungseffekt durch die individuelle Einstellung des Auftrags maximiert werden.
Um dem Wunsch der OEM nach einer geringeren Dichte und einem umweltfreundlicheren Material entgegenzukommen, haben LASD-Hersteller ein wasserbasiertes Acrylmaterial entwickelt. Gegenüber den zuvor verwendeten Dämpfungsmatten sorgt das Material für eine 50%ige Gewichtsreduzierung. Auch reichen niedrige energiesparende Temperaturen aus, um das Material zu verfestigen. Eine Herausforderung ist der Auftrag der Materialien hingegen für die Pump- und Dosiertechnik, da LASD eine hohe Viskosität und Abrasivität aufweist. Deshalb sind z.B. bei SAMES KREMLIN materialführende Teile in Pumpen, Reglern und Dosierkammern aus Edelstahl gefertigt. Je nach Karosseriematerial kommen unterschiedliche LASD-Rezepturen zum Einsatz. So wird sichergestellt, dass gleiche Dämpfungswerte erzielt werden – ganz gleich, ob es sich um eine Aluminiumkarosserie, deren Schwingungsmodi im Vergleich zu Stahlkarosserien eine höhere Frequenz (> 300 Hz) aufweisen, oder eben um eine Stahlkarosserie handelt. Auch der Applikationsprozess muss entsprechend verfeinert werden. Um eine maximale Schalldämmung an der richtigen Position und mit der richtigen Schichtstärke aufzutragen, ist eine genaue Dosierung erforderlich. Der elektrisch angetriebene L1K Dosierer bietet zahlreiche Vorteile: Trotz seines Fassungsvermögens von 1300 cm³ ist er in der Lage, Kleinstmengen bis zu 10 cm³ zu applizieren, ohne dass Material im Inneren zurückbleibt. Für den Flatstream-Auftrag selbst hat sich ein flexibler und kompakter Multi-Pistolen-Kopf bewährt. Die StreamLoop-Steuerung steuert das Dosieren der schwierig zu verarbeitenden Materialien. Das geringe Gewicht des Applikators erlaubt dabei die einfache Integration in Hochgeschwindigkeits-Roboteranwendungen. Darüber hinaus ist die Technologie auch kompatibel mit kleinen Robotern.