06.10.2018 Konstruktionsphase verkürzen
Die neue Version 11 der Simcon-Software Cadmould bietet ab Ende 2018 einen erweiterten Funktionsumfang. Ein Fokus liegt u.a. auf der T-Box für die bestmögliche Temperierung des Werkzeugs.
Eines der wichtigsten Elemente bei der Gestaltung eines Kunststoff-Bauteils ist die passende Auslegung der individuellen Spritzgieß-Werkzeuge. Sie bilden die Grundlage für einen bestmöglichen Prozess. Deshalb wurde bei der Entwicklung der Version 11 von Cadmould eine besonderer Fokus auf die „T-Box“ gelegt. Der erweiterte Funktionsumfang des Add-Ons erleichtert die Berechnung und Gestaltung des Temperaturverlaufs im Werkzeug noch mehr als bisher. Die Konstruktionsphase – gerade von komplexen Geometrien – wird dadurch effektiv verkürzt. Dank der optimierten T-Box kann ein Spritzgieß-Werkzeug als Sketch, also als „grobe“ Entwurfsskizze, oder als fertige Konstruktion in die Simulationssoftware eingelesen werden – inkl. zahlreicher Parameter wie Temperierkanäle, Anguss, Trennflächen und Einleger für Mehrkomponenten-Werkzeuge aus unterschiedlichen Werkstoffen. Cadmould erstellt aus der Summe der Daten eine hochpräzise 3D-Simulation der Temperaturverläufe. Den Einfluss von Normalien – etwa von Hasco TempFlex-Schläuchen – berücksichtigt die Software vollautomatisch. Jetzt kann der Anwender direkt in der Simulationssoftware die Parameter variieren, den Einfluss auf die Simulation bewerten und einfach die beste Lösung gestalten.
Mit dem Update wird auch anderen Trends in der Spritzgieß-Welt Rechnung getragen: Die Simulation des Reaction-Injection-Moulding-Verfahrens (RIM) ist jetzt vollständig integriert. Auch beim RIM ist damit die Simulation von Mehrkomponenten-Spritzgieß-Prozessen möglich. Hersteller können dadurch alle Vorteile für Qualität und Wirtschaftlichkeit, die aktuelle kombinierte Fertigungsverfahren bieten, optimal nutzen. Etwa wenn beim Formteil-Direktbeschichten das Spritzgießen und Lackieren in einem zweistufigen Prozessschritt im selben Werkzeug erfolgen.
Für die Bewertung der Simulationsdaten aus Cadmould V 11 gibt es eine Ergänzung zur Darstellung am Monitor: Mit dem Modul Unwarp kann man die Simulations-Ergebnisse auch erfühlen. Dazu werden die ermittelten Werte für Verzug, Schwindung und – jetzt neu – Dickenschwindung an Einfallstellen an einen 3D-Drucker exportiert. Das Bauteil kann dann bereits in der Entwicklungsphase auch haptisch bewertet werden.