03.08.2022 Kompensatoren für H2-Anwendungen
Auf der ACHEMA zeigt Frenzelit speziell entwickelte Gewebekompensatoren, die Schutzgasatmosphären mit beigemengtem Wasserstoff sicher abdichten.
Wasserstoff ist ein herausforderndes Medium, da das H2-Molekül extrem klein und leicht ist und sich schnell verflüchtigen kann. Die Abdichtung erfordert besonders hohe Dichtheitsklassen von Anlagenteilen und Werkstoffen. Die Gewebekompensatoren versprechen bei Wasserstoffanwendungen eine sichere Abdichtung.
Bei einem relativ hohen Wasserstoffanteil (< 15%) setzt Frenzelit zur Abdichtung, z.B. einer Stickstoff-Wasserstoff-Schutzgasatmosphäre, Doppelkompensatoren ein, die aus einem inneren Metall- oder Gewebekompensator und einem äußeren Gewebekompensator bestehen. Der Innenkompensator schirmt den H2-Anteil ab. Zwischen den Kompensatoren herrscht ein leichter Überdruck, um Sauerstoff aus dem System herauszuhalten. Der Innenraum zwischen den zwei Kompensatoren wird mit Stickstoff gespült. Sollte durch eine Leckage Stickstoff nach außen oder innen dringen, bedeutet dies keine größere Gefahr oder Beeinträchtigung.
Die Falten-Geometrie der beiden Gewebekompensatoren stimmt man genau aufeinander ab, damit sie ineinander greifen können, ohne sich zu behindern. Zudem sind Verstärkungen in Form von Stützringen nötig, um ein Kollabieren oder Aufblähen bestimmter Materialien zu verhindern.
Für die Abdichtung von H2-Gemischen ist Designkompetenz erforderlich. Bei Kompensatoren kommt es immer auf die individuelle Auslegung an. Bei Frenzelit zählt hier der Manufaktur-Gedanke: Jeder Kompensator wird auf die jeweilige Einbausituation individuell angepasst und komplett „Made in Germany“ am Standort Bad Berneck gefertigt.
Eine Speziallösung sind Snout Bellows, die Königsklasse der Kompensatoren. Sie werden in Bandverzinkungsanlagen zum Ausgleich von Bewegungen der „Snout“ (Schnauze, Düse) eingesetzt, die Bleche in ein Zinkbad befördert und gleichzeitig einen Austritt der Schutzgasatmosphäre verhindert. Snout Bellows sind komplexe Gewebekompensatoren, die aus bis zu zwölf Gewebelagen bestehen, u.a. Isolier- und Dichtlagen. Durch spezielle Fügeverfahren sorgt man für die nötige Dichtheit der Kompensatoren.
ACHEMA: Halle 8.0, Stand H94