09.12.2022 IKV-Wasserstoffstudie: Aktivitäten werden fortgesetzt
Nach einem Jahr Projektlaufzeit wurde im November die Technologie- und Marktanalyse zu den Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffen in der Wasserstoffwirtschaft erfolgreich mit einem Final Meeting abgeschlossen.
Phase 1 der Studie konzentrierte sich auf die Identifikation von Märkten in einer H2-Wirtschaft. In diesem Studienabschnitt wurden 41 Märkte identifiziert und im Hinblick auf deren Größe, auf Wachstumstreiber und aktiv involvierte Unternehmen analysiert .
In Phase 2 wurden mehr als 50 Technologie- und Systemkonfigurationen sowie mehr als 60 Komponenten zu Gewinnung, Transport, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff erarbeitet. Es erfolgte eine detaillierte Analyse des Anwendungsfeldes, der Funktionsweise und der technologischen Herausforderungen. Die Teilnehmer identifizierten auch eine Vielzahl an bereits bestehenden Kunststoffanwendungen und Potenzialen zur zukünftigen Implementierung.
Den Schwerpunkt des Final Meetings bildete dann die Ergebnispräsentation, gegliedert in drei Abschnitte. Einleitend stellte Richard Frohberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV, geschätzte Szenarien für die Mengen an Kunststoff vor, die bis 2050 in ausgewählten Kunststoffkomponenten eingesetzt werden. Das Team um Steffen Verwaayen (IKV) präsentierte im Anschluss Anforderungsprofile beispielhaft ausgewählter Komponenten der H2-Wirtschaft. In Kleingruppen wurden dann gemeinsam mit den Teilnehmern die zu den ausgewählten Komponenten gehörigen Anforderungsprofile diskutiert. Philipp Surray (IKV) stellte schließlich einen konkreten Bezug zu Kunststoffen her und präsentierte verschiedene kunststoffbasierte Konzepte für die Wasserstoffwirtschaft. Dabei standen u.a. Komponenten, in denen Potenziale für die Substitution anderer Materialien durch Kunststoffe identifiziert wurden, im Fokus. Die Teilnehmenden erhielten in dem Vortrag Einblicke in Ansätze zur anwendungsorientierten Materialprüfung unter H2-Einfluss bzw. in die Ausspülung von Ionen aus Kunststoffkomponenten.
Die Partner der Studie nutzten die Möglichkeit, mit anderen Industrieteilnehmern die Marktchancen der H2-Wirtschaft für ihre Materialien, Prozesse, Anlagen und Dienstleistungen zu erörtern und Partnerschaften in diesen aufstrebenden Märkten zu diskutieren. Weil diese Form des Networkings unter den Teilnehmern als sehr wertvoll bewertet wurde, wird das IKV seine Aktivitäten in dieser Hinsicht fortführen und intensivieren. Nicht nur die bisherigen Studienteilnehmer werden in der Zukunft gemeinsam Herausforderungen, Lösungsansätze und Trends in der Wasserstoffwirtschaft erarbeiten und diskutieren – weitere Interessent:innen sind eingeladen, den Kreis der Studienpartner zu erweitern. Dazu sind ab 2023 zunächst halbjährige Veranstaltungen geplant.