29.11.2023 Gefördert: Mehr Transparenz beim CO2-Fußabdruck
Für das Projekt CO2ptiMat haben die Meraxis Services GmbH und REHAU Industries mit drei weiteren Partnern eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erhalten. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer digitalen Lösung, mit welcher kunststoffverarbeitende Betriebe den realen CO2-Fußabdruck der eigenen Produktion ermitteln und optimieren können.
Kunststoffverarbeiter sind angehalten, ihren produktbezogenen CO2-Fußabdruck auszuweisen und zu reduzieren. Allerdings liegen den meisten Produzenten keine präzisen Daten zu den CO2-Emissionen vor, die tatsächlich bei der Herstellung ihrer Produkte anfallen. Sie greifen daher auf Vergleichsdaten und Schätzungen zurück. Die neue Lösung soll Unternehmen dabei helfen, ihren produktbezogenen CO2-Fußabdruck anhand eigener Daten bestimmen zu können. Die präzise Messung der Emissionen ist die Voraussetzung, um in einem nächsten Schritt das Verbesserungspotenzial bestimmen und sichtbar machen zu können. Die digitale Lösung zeigt Wechselwirkungen von Veränderungen in der Materialzusammensetzung, des Energiemixes oder anderer Parameter auf die Produktivität und Kosten auf. Sie wird dazu an IT-Systeme angebunden, die in der Produktion eingesetzt werden, um alle emissionsrelevanten Daten zu sammeln und zu analysieren. Gemeinsam mit den Forschungspartnern entwickelt Meraxis Konzepte, wie die Daten zusammengeführt und ausgewertet werden können. In der Entwicklung digitaler Lösungen für die Kunststoffindustrie verfügt Meraxis über umfangreicheErfahrung. Das Unternehmen hat u.a. ein digitales Kundenportal sowie ein Tool entwickelt, welches das optimale Material für die gewünschte Anwendung empfiehlt. Bei REHAU Industries wird die Anwendung später unter echten Bedingungen getestet und validiert. 2024 werden bestehende Messpunkte gezielt ergänzt und Systeme weiter vernetzt. Mit diesem Daten-Input soll CO2ptiMat in der Kantenband-Fertigung im Werk Rehau testweise zum Einsatz kommen. Hier können durch zusätzlich Messpunkte die CO2-Emissionen der Produktion zielgenau erfasst werden. Mithilfe der digitalen Lösung kann man dann Simulationen erstellen, Einsparpotenziale identifizieren und umsetzen. Zukünftig sollen alle an der Supply Chain beteiligten Unternehmen ihre Daten erheben und zur Verfügung stellen.
CO2ptiMat ist eines von insgesamt 21 Projekten, das im Rahmen des GreenTech Innovationswettbewerbs des BMWK gefördert wird. Das Ministerium unterstützt mit der Initiative digitale Innovationen, die der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz verhelfen. An CO2ptiMat sind neben Meraxis Services und REHAU Industries auch das Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie, das INC Invention Center aus dem Umfeld der RWTH Aachen sowie der Folienhersteller TERDEX beteiligt. Das Projekt CO2ptiMat wird für die kommenden drei Jahre durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.