Fluorkunststoffe: Unverzichtbar für den Green Deal

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04.06.2024 Fluorkunststoffe: Unverzichtbar für den Green Deal

Die Debatte um eine Beschränkung oder ein Verbot von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) hält an. Aktuell laufen unter anderem die sozioökonomischen Bewertungen eines möglichen PFAS-Verbots bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Dabei lohnt sich – laut pro-K – schon jetzt ein genauerer Blick auf Fluorpolymere.

Während Umwelt- und Verbraucherschützer umfassende Einschränkungen bei PFAS fordern, warnen Industrieverbände und Unternehmen vor den weitreichenden Folgen für zahlreiche Anwendungsfelder, die mit Verboten einhergehen würden. PFAS sei kein Thema allein der Chemie, sondern ein Anwendungsthema. Ohne PFAS liessen sich die Schlüsseltechnologien, die es zur klimaneutralen Transformation von Industrie und Gesellschaft braucht, weder produzieren noch betreiben – so die Fluoropolymergroup im pro-K. Damit wären die Umwelt- und Klimaschutzziele des EU-Green Deal nicht erreichbar.

Eine wichtige Unterkategorie von PFAS sind die Fluorpolymere. Sie müssten aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Struktur und Eigenschaften als eine eigene Familie innerhalb der breiten PFAS-Gruppe betrachtet werden, da sie als gesundheitlich unbedenklich gelten und nach OECD-Kriterien als "Products of low Concern"‘, also als sicher eingestuft sind. Zudem seien Fluorpolymere im Alltag nahezu unersetzlich in zahlreichen geradezu lebenswichtigen Anwendungen.

Bei Fluorpolymeren, wie bei Kunststoffen generell, gilt: Recycling und Kreislaufführung sind ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von Polymeren in der Umwelt. Durch den verantwortungsvollen Einsatz von PFAS und ihr sachgerechtes Recycling ist die europäische Industrie nicht von Importen bei kritischen Produkten abhängig. Bereits heute existiert für Fluorpolymere ein chemisches Verfahren, das über Upcycling den Produktkreislauf schließen kann. Dies ist einmalig in der Welt und in weiteren europäischen Regionen hochskalierbar. Daher sei es umso wichtiger, die Herstellung und das Recycling von Fluorpolymeren in der EU zu sichern. Was ein Verbot von PFAS für die Fluorpolymerproduktion und -verarbeitung bedeutet, zeige die geplante Schließung des Dyneon-Werks im Chemiepark Gendorf. Der auf dem Tisch liegende Vorschlag, Dyneon vom PFAS-Hersteller zum PFAS-Recycler weiterzuentwickeln, spielt – nach pro-K-Einschätzungen – eine entscheidende Rolle, um die Souveränität der europäischen Industrie und die Erreichung des Green Deals zu sichern.

Die gesamte Chemikaliengruppe der PFAS umfasst mehr als 14.000 Substanzen, von denen lediglich 38 zu den Fluorpolymeren zählen. Um auf ihre Bedeutung für die Industrie sowie ihren Anteil zur Klimaneutralität hinzuweisen, hat die Fluoropolymergroup des pro-K ein Whitepaper mit den Kerninformationen zum ECHA-Beschränkungsverfahren zu PFAS und Fluorpolymeren veröffentlicht. Neben Basiswissen über Polymere geht das Papier vor allem auf die Kreislaufführung ein und zeigt darüber hinaus, welche Wege andere Länder bei PFAS und Fluorpolymeren beschreiten.

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Lösungspartner

pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.
pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb