Digitalisierung und Automation Hand in Hand

Kompakt: eine Turnkey-Anlage rund um einen Allrounder 375 V mit hängend montiertem Sechs-Achs-Roboter und Arburg Turnkey Control Module (ATCM) (Bild: Arburg)

27.09.2024 Digitalisierung und Automation Hand in Hand

Wie Digitalisierung und Automation Hand in Hand arbeiten, um Kunststoffteile effizient und zu 100% rückverfolgbar und recyclingfähig zu produzieren, zeigt Arburg auf der Fakuma 2024 mit einer Turnkey-Anlage rund um einen vertikalen Allrounder 375 V.

Die kompakte Turnkey-Anlage für das automatisierte Umspritzen von Einlegern und die rückverfolgbare Teilefertigung ist eine Fertigungslösung mit hoher Autonomie. Durch den konsequenten Einsatz von Digitalisierungslösungen lassen sich die einzelnen Prozessschritte über eine durchgängige Daten- und Informationskette verbinden und so Teilequalität und Ausbringung lückenlos rückverfolgen.

Im Mittelpunkt der Fertigungszelle steht ein vertikaler Allrounder 375 V mit 500 kN Schließkraft, ausgestattet mit einem Einfach-Werkzeug. Die hängend montierte Automation erfordert keine zusätzliche Stellfläche. Der Sechs-Achs-Roboter überführt zunächst zwei über Schwingförderer bereitgestellte Metallbuchsen ins Werkzeug, wo sie mit glasfaserverstärktem Polyamid PA6 (GF30) umspritzt werden. Für eine homogene Materialaufbereitung und gleichbleibend hohe Produktqualität sorgt der „aXw Control ReferencePilot“. Diese Pilotfunktion in der Steuerung regelt exakt den Druckverlauf im Werkzeug und gleicht schwankende Viskositäten aus. Die Zykluszeit beträgt rd. 30 s, das Spritzteilgewicht 58,5 g. Die Spritzteile werden nach Entnahme aus dem Werkzeug in einer Laserstation mit zwei QR-Codes gekennzeichnet – für eine teilespezifische Rückverfolgung sowie das Auslesen von R-Cycle-Informationen. Über ein Förderband werden die Gehäuse schließlich aus der Fertigungszelle ausgeschleust.

Das Scada-System ATCM ist die Schlüsseltechnologie zur Verknüpfung und Rückverfolgung von Material- und Prozessdaten. Beim Fakuma-Exponat werden zum einen die teilespezifischen Daten aus dem Spritzgießprozess sowie der Automation erfasst und mit den Ergebnissen der optischen Überprüfung des Einlegeteils verknüpft. Über die Bauteil-ID ist eine eindeutige Identifizierung jedes einzelnen Produkts gewährleistet und die Teilequalität wird lückenlos dokumentiert.

Zum anderen ist die Anwendung ein Praxisbeispiel für R-Cycle und digitale Produktpässe: Das ATCM gibt bereits während der Herstellungsphase aufbereitungs- und recyclingrelevante Daten über einen definierten Produktionszeitraum weiter. Dies geschieht mittels eines Barcode-Standard GS1 (Germany Guideline „Circular Plastics Traceability“). R-Cycle ermöglicht damit einen standardisierten Datenaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg. Die Daten werden in digitalen Produktpässen hinterlegt. So können recyclingrelevante Informationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette z.B. von nachfolgenden Verarbeitenden, End-  verbrauchenden und Recycling-Unternehmen eingesehen und genutzt werden. Das bildet den Ausgangspunkt für kreislauffähige Prozesse und eine bestmögliche Wiederverwertung.

Fakuma: Halle A3, Stand 3101

Lösungspartner

ARBURG GmbH + Co KG
ARBURG GmbH + Co KG

 

Zielgruppen

Einkauf, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung