25.05.2023 Digitale Produktionsketten im Fokus
Nach knapp zweijähriger Bauzeit nimmt das Additive Manufacturing Center (AMC) an der TU Darmstadt seinen Betrieb auf. Das neue Zentrum für Technologie- und Wissenstransfer fungiert künftig für Industrie und Wirtschaft als zentrale Anlaufstelle für Fragestellungen und Expertise rund um die Additive Fertigung.
Um diese Mission zu erfüllen, haben sich an der TU Darmstadt 13 Fachgebiete aus den Bereichen Maschinenbau, Materialwissenschaften, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in einem Gemeinschaftsprojekt organisiert. Mit dem Additive Manufacturing Center (AMC) werden die Potenziale interdisziplinärer Forschung und neue Technologien für die Anwendung, insbesondere durch kleine und mittelständische Unternehmen, nutzbar gemacht. Entlang der gesamten digitalen Prozesskette der Produktentstehung bis hin zum Recycling ermöglicht das AMC eine enge Kooperation und Ko-Produktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – ganz im Sinne des xchange-Gedankens der TU Darmstadt.
Das Technologiezentrum verfügt über die neueste Ausrüstung und Software für die additive Fertigung, darunter fortschrittliche 3D-Drucker, CAD-Software und andere hochmoderne Werkzeuge. Einzigartig ist dabei, dass die komplette Fertigungsprozesskette – ausgehend von den Rohmaterialien über das Bauteildesign und den Druckprozess bis hin zur Qualitätskontrolle – in einem Gebäude dargestellt ist. Dadurch können sowohl Studierende als auch Mitarbeitende aus der Industrie praktische Erfahrungen mit den neuesten Technologien und Techniken auf dem Gebiet digital unterstützter Fertigungsketten sammeln.
Das AMC wird Schulungsworkshops anbieten und Kooperationsmöglichkeiten bereitstellen. So bekommen insbesondere regionale mittelständische Unternehmen einen Zugang zum wissenschaftlichen und technologischen Potenzial der TU Darmstadt in neu entwickelten additiven Fertigungsverfahren. Die im Technologiezentrum angebotenen Schulungsworkshops werden fachübergreifend von Expertinnen und Experten der TU Darmstadt konzipiert und geleitet. Die Teilnehmenden lernen unterschiedlichste Arten von Fertigungstechnologien kennen und sammeln praktische Erfahrungen in den jeweiligen digitalen und realen Prozessschritten – von der Konzeption bis zum fertigen Produkt. Neben Grundlagen wie Arbeitssicherheit und Prozessführung behandeln die angebotenen Workshops auch fortgeschrittene Themen wie die Nutzung von maschinellem Lernen für die schnellere Prozessadaption, die Nachbearbeitung sowie die Werkstoffanalytik und die Bauteilprüfung.
In knapp zwei Jahren Bauzeit wurde hierfür ein neues Gebäude mit 1.160 m2 Nutzfläche errichtet. Das Gebäude bietet Büroräume für ein kooperatives Arbeiten, Seminarräume für Schulungen und Weiterbildungen sowie Labor- und Versuchsflächen zur Pulverherstellung, die additive Fertigung, Nachbearbeitung sowie Werkstoff- und Bauteilanalytik. Das Projekt hat ein Gesamtbudget von 17,7 Mio. €. Die TU erhält dafür Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 8,85 Mio. €.