26.01.2022 Den Aggregatzustand von Kunststoffprodukten in Echtzeit anzeigen
Neue Messsysteme vom Kunststoff-Zentrum SKZ erlauben die ortsaufgelöste Inline-Erfassung des Aufschmelzgrades und liefern damit wichtige Kenngrößen für eine wirtschaftliche Produktion, für die Vermeidung von Produktreklamationen und für Prozessoptimierungen.
Ist mein Kunststoffmaterial nun schon aufgeschmolzen oder nicht? Welche Temperatur, welcher Druck und welcher Durchsatz können beim Compoundieren eingestellt werden, um wirtschaftlich zu produzieren? Häufig benötigen Compoundeure jahrelange Erfahrung, um solche Fragen richtig beantworten zu können, und trotzdem kann es dazu kommen, dass unaufgeschmolzenes Material bis an die Düse ankommt.
Ist der Klebstoff soweit ausgehärtet, dass weitere Prozessschritte folgen können? Hier verlassen sich Verarbeiter oft auf Herstellerangaben, die sich jedoch ausschließlich auf den Klebstoff beziehen, nicht jedoch das geklebte Bauteil berücksichtigen. Dabei sind gerade Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit von entscheidender Bedeutung. Auch hier spielt oftmals der Erfahrungsschatz der Anwendenden eine sehr wesentliche Rolle.
Hilfreich wäre es daher, eine Messtechnik zu nutzen, die den Aggregatszustand und damit den Aufschmelzgrad von Kunststoffschmelzen oder den Aushärtezustand und -fortschritt von Klebstoffen und anderen Systemen in Echtzeit quantifizieren kann. Beides ist mit den neuen Messsystemen vom SKZ möglich. Der Einsatz der berührungslosen Ultraschall- bzw. Terahertz-Technik liefert hierzu die erforderlichen messtechnischen Voraussetzungen. Wissenschaftler am SKZ haben mit diesen zerstörungsfreien Messmethoden jahrelange und umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Diese Systeme wurden in den letzten zehn Jahren entwickelt und an die Bedürfnisse der Kunststoffindustrie angepasst. Heute stehen robuste Messsysteme für unterschiedlichste Anwendungen zur Verfügung.