14.10.2021 Compression-Molding simulieren
Die neueste Version von SIGMASOFT® Virtual-Molding von Sigma Engineering umfasst – neben einer erneut verbesserten Verzugsvorhersage und zahlreichen Neuerungen für die Berechnung von Bauteilen aus mehreren Komponenten – erstmalig die Möglichkeit, Compression-Molding-Prozesse zu analysieren.
Bislang beschränkte sich die simulative Form- und Prozessauslegung im Wesentlichen auf moderne Spritzgießtechnologie. Da SIGMASOFT® bereits bei führenden Elastomerverarbeitern im Einsatz ist, gab es seit langem den Wunsch, auch die älteren Verfahren abzubilden, da sie für die Herstellung von Präzisionsteilen und O-Ringen, teilweise in Kleinserien, technisch und/oder wirtschaftlich notwendig sind und bleiben werden. Die Simulation erlaubt eine sichere Ermittlung von Vernetzungsgrad und Zyklusdaten. Fragestellungen zu Anzahl, Gestalt, Gewicht und Position der verwendeten Rohlinge können ebenfalls untersucht werden. Ohne aufwändige und teure Versuchsreihen kann hierdurch die Qualität der Formteile optimiert und der Materialeinsatz gesenkt werden.
Die Herausforderung ist, dass sich die Form, also der Raum, in den sonst eingespritzt wird, beim Schließen der Platten laufend ändert und dabei die eingelegten Rohlinge schon aufgeheizt, plastifiziert und verformt werden. Ohne den engen Erfahrungsaustausch mit führenden Elastomerverarbeiter wäre diese neue Entwicklung nicht möglich gewesen.
Anders als bei Thermoplasten gibt es bei den Elastomeren allerdings wenige standardisierte Compounds in der Industrie. SIGMASOFT® ermöglicht daher die Erstellung von eigenen Materialien auf Basis interner oder externer Messungen und unterstützt Anwendende bei der Erstellung. Interessant ist, dass mit diesem Ansatz simulativ kaum Unterschiede zwischen Transfer-Molding und Compression-Molding verbleiben. Technisch wird der Anguss durch die Zwischenplatte ein Bestandteil der Kavität. In der Validierung wurden daher auch Transfer-Molding-Werkzeuge erfolgreich berechnet.
SIGMASOFT® v5.3.1 umfasst nicht nur die Möglichkeit, erstmalig Compression-Molding für Elastomere zu simulieren, sondern bietet, insbesondere im Bereich Thermoplast, zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen bei der genauen Vorhersage von Schwindung und Verzug. Die von der Software durchführbare autonome Optimierung kann jetzt auch 2K-Teile verarbeiten. Die Materialdatenbank wurde ebenfalls erweitert.