20.09.2021 Aushärtegrad von applizierten Klebstoffen und Dichtmassen berührungslos erfassen
Noch immer ist eine zerstörende Begutachtung verklebter Musterteile weitverbreitet, um deren Aushärtegrad zu bestimmen. Dass hier jedoch auch eine zerstörungsfreie Prüfung möglich ist, zeigen zwei neu entwickelte Messverfahren des Kunststoff-Zentrums SKZ.
Dass verklebte Musterteile zerstörend begutachtet werden, um Informationen über den aktuellen Aushärtungsgrad zu erhalten, ist trotz technischer Fortschritte vielfach noch immer Stand der eingesetzten Technik. Als Alternative werden aus Sicherheitsgründen oftmals lange Wartezeiten nach der Klebapplikation in Kauf genommen, bevor weitere Prozessschritte erfolgen oder das geklebte Bauteil in der Praxis zum Einsatz kommt. Für diese Problemstellung haben die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des SKZ neue Lösungsansätze erarbeitet und erstmals optimierte, zerstörungsfreie und kommerziell verfügbare Messsysteme entwickelt, die an die individuellen Kundenbedürfnisse angepasst werden können.
Je nach Anwendungsfall, d.h. in Abhängigkeit von Substratmaterialien, Klebstoff- bzw. Dichtsystemen, Bauteilgeometrien und Umgebungseinflüssen, kommen wahlweise die berührungslose Ultraschall- oder die Terahertz-Technik zum Einsatz. Beide Systeme erfordern keine besonderen Arbeitsschutzmaßnahmen, sind robust, einfach automatisierbar und gut in Prozessketten integrierbar. In beiden Fällen werden wesentliche Messgrößen wie die Signalstärke und -laufzeit mit dem Aushärtegrad korreliert. Durch eine integrierte und jederzeit einfach erweiterbare Materialdatenbank wird so der aktuelle Aushärtegrad angezeigt. Das SKZ forscht seit vielen Jahren intensiv an der Anwendung dieser Verfahren für die Überwachung der Aushärteprozesse und bietet interessierten Unternehmen u.a. kostenlose Vorabuntersuchungen an.