13.09.2024 2K-Allrounder mit automatisierter Herstellung
Auf der Fakuma 2024 zeigt Arburg einen Allrounder More 2000, der Thermoplaste (PBT) und Flüssigsilikon (LSR) zu einsatzbereiten Spateln verarbeitet. Die Assistenzfunktionen der Gestica-Steuerung sorgen dabei für eine optimale Zykluszeit und Energieeffizienz. Ein Yaskawa Sechs-Achs-Roboter übernimmt den Spritzgießprozess.
Der Allrounder More ist für das produktionseffiziente Spritzgießen von hochwertigen Kunststoffteilen konzipiert, in diesem Fall in einer Hart/Weich-Kombination. Die Maschinen der More-Serie bieten mehr Platz für größere Werkzeuge, Dreheinheiten, Medienanschlüsse und einen nutzbaren Auswerferhub. Aufgrund des hochmodularen Aufbaus und optimierter Features für mehr Bedienkomfort sowie einfacher Wartung lassen sie sich sehr flexibel an verschiedene Anforderungen anpassen. So lassen sich mit dem Allrounder More unterschiedliche Verfahren mit geringem Aufwand kombinieren und alle gängigen Mehrkomponentenanwendungen realisieren. Standardmäßig verfügen die Maschinen über eine elektrische Kniehebel-Schließeinheit mit energieeffizienten flüssigkeitsgekühlten Servomotoren, über zwei elektrische Spritzeinheiten und wahlweise 1.600 oder 2.000 kN Schließkraft.
Auf der Messe wird ein vollelektrischer Allrounder More 2000 mit einer Schließkraft von 2.000 kN in der Leistungsvariante "Ultimate" zum Einsatz kommen. Die Maschine ist mit zwei elektrischen Spritzeinheiten in den Größen 170 und 400 ausgestattet. Bei der kleineren vertikalen Spritzeinheit wird der Griff aus lebensmittelechtem PBT (von BASF) hergestellt. Das Vorspritzteil rotiert im 1+1-fach-Werkzeug von Polarform über eine servo-elektrische Indexeinheit mit Motoren der Arburg-Schwesterfirma AMKmotion von der oberen zur unteren Fertigstation. Mit einer horizontalen Spritzeinheit wird die weiche Spatelkomponente aus einem ungehärteten LSR (Wacker) umspritzt. Die beiden Komponenten werden direkt und ohne Abfall eingespritzt. Für den PBT-Griff wird ein Heißkanalsystem verwendet, während das Umspritzen mit LSR durch einen servoelektrischen Kaltkanal mit Nadelverschluss von Ewikon erfolgt. In der nachgeschalteten Kühlstation werden die Spatel definiert und präzise abgekühlt. Oberflächenstrukturen werden dann von einer Rea-Laserstation präzise aufgebracht und schließlich von einem Yaskawa-Sechsachsroboter auf ein Förderband abgelegt. Dank der systematischen Materialauswahl und des automatisierten Prozesses ist das Endprodukt in einer Zykluszeit von rd. 60 s einsatzbereit.
Der in die Steuerungstechnik der Gestica integrierte Sechs-Achs-Roboter von Yaskawa kann – ähnlich wie ein lineares Multilift-Robotersystem – schnell und einfach über die Maschinensteuerung programmiert werden. Auch Temperiergeräte und andere Peripheriegeräte können integriert werden. So auch das LSR-Dosiergerät von Elmet, das über die Euromap-Schnittstelle 82.3 mit Gestica kommuniziert. Die Funktion "aXw Control CycleAssist" sorgt dafür, dass die Steuerung den programmierten Zyklus kennt. Die Funktion vergleicht grafisch die aktuellen Zeiten jedes Zyklusschrittes mit vorher definierten Referenzwerten. Mit einem Klick können unproduktive Zeitabschnitte angezeigt und der Ablauf optimiert werden. Darüber hinaus vereint die "aXw Control EnergyAssist" alle wichtigen Funktionen von Plastifizierzylinder und Werkzeug. Dies sorgt für eine optimierte Zu- und Abschaltung aller Heizzonen, reduziert den Energiebedarf in der Aufheizphase und ermöglicht eine energieeffiziente Produktion.
Fakuma: Halle A3, Stand 3101