30.11.2022 Wissen, wer was kann

Was muss man sich unter dem vom Land NRW geförderten Projekt „innovation-2business.nrw.“ vorstellen?
Werche: Das zentrale Ziel des Projektes ist die Stärkung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Eine gute Zusammenarbeit zwischen den Forschungsabteilungen von Hochschulen und Unternehmen kann die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen beschleunigen. Das ist bei dem heutigen Entwicklungsdruck in vielen Branchen und immer kürzeren Time-to-Market-Zeiten ein wichtiger Aspekt.

Wie funktioniert das in der Praxis?
Werche: Ganz einfach, ein Unternehmen sucht nach technischen Lösungen für ein bestimmtes Problem. Es hat aber i.d.R. keinen umfassenden Überblick darüber, wer was kann und welche Hochschule eventuell genau an den jeweiligen Fragestellungen forscht. Wir erleichtern den Wissens- und Technologietransfer, in dem wir Unternehmen unbürokratisch und schnell Zugang zu den Ansprechpartner:innen und zum Knowhow in den nordrhein-westfälischen Hochschulen vermitteln. In der Vergangenheit haben wir auf eine lineare Verwertung von Forschungsergebnissen gesetzt, also Käufer:innen und Lizenznehmer:innen für Technologien gesucht. Mit den Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen für „innovation2business.nrw“ können wir jetzt einen Schritt weitergehen und richten den Blick auch auf konkrete Technologie- und Innovationsbedarfe in den Betrieben.

Welche Rolle übernimmt ihr Unternehmen bei dem Technologietransfer?
Werche: Wir agieren als Schnittstelle zwischen den nordrhein-westfälischen Hochschulen und Unternehmen. Im Rahmen von „innovation2business.nrw“ bieten wir verschiedene kostenlose
Beratungsleistungen als Module an. Nach einer ersten Orientierungsberatung ermitteln wir den spezifischen Technologiebedarf des Unternehmens. Dann gehen wir auf die Suche nach direkten Ansprechpartner:innen aus dem jeweiligen Technologiebereich. Dabei ist es vorteilhaft, dass unsere Mitarbeiter:innen seit über zwanzig Jahren in der NRW-Forschungslandschaft vernetzt sind und über jahrelange Markt- und Technologiekompetenz verfügen. So können wir im Rahmen unseres „Fast Track Technology Pulls“ in kürzester Zeit die geeigneten Ansprechpartner:innen für die jeweiligen Problemstellungen identifizieren – sei es im Bereich der Elektromobilität, der Energie- und Umwelttechnik, Maschinenbau, in der Elektrotechnik, der Material- und Werkstofftechnik etc., um nur einige Bereiche zu nennen. Wird ein entsprechendes Angebot gefunden, erfolgt die Anbahnung einer Kooperation.

Wie gestaltet sich dann eine weitere Zusammenarbeit?
Werche: Das ist ganz unterschiedlich – in einigen Fällen können sofort Kooperationspartner mit dem gefragten Know-how vermittelt werden. In anderen Fällen ist der Technologiebedarf nicht unmittelbar zu decken, dann nehmen wir im Rahmen unserer „Innovations-Markt- & IP-Bestandsaufnahme“ eine intensivere Analyse des Problems vor und verfeinern die Suchkriterien.

Wie ist die bisherige Resonanz auf dieses Angebot?
Werche: Wir haben seit Start des Förderprojekts zu Jahresbeginn bereits mehr als einhundert Erstberatungen durchgeführt. In knapp 20 Fällen konnten wir direkt schon die passenden Ansprechpartner:innen vermitteln. Mit dieser Bilanz sind wir sehr zufrieden.

Vielen Dank für das Gespräch.

innovation2business.nrw“ im Verbund NRW Hochschul-IP

29 Hochschulen in NRW bilden gemeinsam mit der PROvendis GmbH den Verbund „NRW Hochschul-IP“. Der Verbund für Intellectual Property (IP) fördert den professionellen Wissens- und Technologietransfer. Dabei steht die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft im Fokus – mit dem Projekt „innovation-2business.nrw“ sucht und vermittelt PROvendis Technologien, Know-how oder Software aus den NRW-Hochschulen für die ganz individuellen Bedarfe von Unternehmen und Start-ups. Der Verbund wird durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert, Zuwendungsgeber ist das Ministerium für Wirtschaft, Industrie,