Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierung

Das Angebot aus PFAS-freien Dichtungen wird wachsen (Bild: Frenzelit)

08.09.2023 Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierung

Aspekte. Ansätze. Antworten.

von Andreas Will (Frenzelit GmbH)

Die PFAS-Regulierungen setzen die Dichtungs- und Polymer-Welt in Aufregung und führen zu ganz unterschiedlichen Bewertungen und Reaktionen. Die nachfolgenden Statements machen dabei eines ganz deutlich: Die Welt geht zwar nicht unter – hinter vielen Trends und Entwicklungen, die angestoßen wurden, stehen heute jedoch mehr Fragezeichen. Und eine ganze Branche arbeitet an Antworten.

Wir gehen derzeit davon aus, dass die geplanten Einschränkungen (Teilverbote) – oder sogar Gesamtverbote – bzgl. PFAS mit der Konsequenz umgesetzt werden, dass die Marktverfügbarkeit von Fluorpolymeren in Europa signifikant eingeschränkt wird oder sogar gänzlich zum Erliegen kommt. Wir stellen uns deshalb auf verschiedene Szenarien ein und richten unser Produktportfolio auf ein potenzielles Gesamtverbot aus. Die Einschätzungen im Markt reichen zwar derzeit von unnötiger, sogar innovationshemmender Regulierung bis hin zu Chancen auf einen Technologiewandel und es werden auch verschiedene Lösungswege diskutiert. Einer könnte sein, die Betrachtung des PFAS-Verbots nicht grundsätzlich auf „Ja“ oder „Nein“ zu konzentrieren, sondern vielmehr auf die Relevanz des Einsatzgebietes. So könnten z.B. spezifische Ausnahmen bei Wirkstoffen von Arzneimitteln oder medizinischen Artikeln erwogen werden, ebenso bei sicherheitsrelevanten Bauteilen. Wir setzen allerdings nicht auf solche „Zwischenlösungen“. Als produzierendes Unternehmen im Bereich von Dichtungslösungen und als Entwickler von Dichtungswerkstoffen erreichen uns aktuell viele Anfragen bzgl. der PFAS-Thematik. Was unsere Kunden brauchen, ist Klarheit, und um sie in dieser Situation zu unterstützen, haben wir unsere PFAS-freien Produktgruppen mit einem entsprechenden PFAS-free-Logo gekennzeichnet. Bereits heute sind unserer Einschätzung nach in vielen Anwendungen statische Dichtungen, die PFAS enthalten, durch PFAS-freie Alternativwerkstoffe aus unserem Produktportfolio ersetzbar. Das liegt auch daran, dass wir frühzeitig damit begonnen haben, an leistungsfähigen Nachfolgelösungen und -technologien hinsichtlich PFAS-Werkstoffen zu arbeiten und neue Werkstoffkonzepte zu entwickeln. Diese Prototypen befinden sich bereits in der Erprobungsphase und sollen künftig in Anwendungen zum Einsatz kommen, in denen bisher PFAS-haltige Dichtungen aufgrund ihrer hohen chemischen Beständigkeit praktisch alternativlos waren. Die Entwicklungsschwerpunkte fokussieren sich auf statische Dichtungswerkstoffe sowie neue Lösungswege in dem zukunftsweisenden Segment der Membranen.

Andreas Will, Head of Research & Development, Frenzelit GmbH
Wir setzen in unseren Anwendungsbereichen auf einen schnellen und konsequenten Ersatz von PFAS-haltigen Dichtungen und Membranen. Andreas Will, Head of Research & Development, Frenzelit GmbH

Lösungspartner

Frenzelit GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb