17.11.2023 Taktzeiten beherrschen

Der Wunsch nach kurzen Taktzeiten ist in vielen Unternehmen, vor allem bei hohen Stückzahlen ungebrochen. Allerdings ist eine sehr kurze Taktzeit in der Praxis nicht immer zu realisieren. Hier können sehr viele Faktoren den Wunsch nach kurzen Taktzeiten „zerstören“ – z.B., wenn ein Klebsystem ausgewählt wurde, das diesen Takt nicht mitgehen kann, oder wenn die vor- und nachgelagerten Prozesse nicht hinsichtlich des Ziels „Taktzeit“ beachtet werden. Man muss immer den gesamten Prozess im Auge behalten, denn, was passiert, wenn zwar die Dosieranlage in wenigen Sekunden dosieren und fügen kann, der nachfolgende Prozess die Materialien aber nicht schnell genug weiterverarbeiten kann? Dann müssen Pufferstrecken aufgebaut werden, die nur zu hohen Kosten, aber nicht zu einer schnelleren Produktion führen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Wartung. In den Projekten der letzten Jahre haben wir immer wieder festgestellt, dass die Wartung der Anlagen und Dosierer gern vernachlässigt wird. Dies ist aber ein zentraler Punkt, um kürzere und vor allem reibungslose Takte zu gewährleisten. Auch hier ist immer das Gesamtsystem zu betrachten – passt alles zusammen und wird richtig gewartet? Wartungsfreie oder wartungsarme Dosierköpfe sind bei einigen Projekten zu wartungsintensiven Dosierköpfen geworden – und das nur, weil die Wartung falsch oder unfachlich gemacht wurde. Wenn man dann , anstatt täglich, den Kopf einmal pro Schicht demontieren muss, dann ist die kürzeste geplante Taktzeit nicht realistisch.