27.05.2021 Stopfbuchspackungen nicht unterschätzen
Entwicklung der Stopfbuchsabdichtung am Beispiel der Lebensmittelindustrie
Stopfbuchspackungen werden selten mit modernen Dichtungslösungen in Verbindung gebracht. Schaut man sich aber ihre Entwicklung im Kontext zu branchenspezifischen Anforderungen, z.B. in der Lebensmitteltechnik, an, ist diese Einschätzung nicht richtig.
Stopfbuchspackungen sind bis heute ein bewährtes und einfaches Mittel, drehende Wellen und Spindeln abzudichten. Dies wird auch in der Zukunft so bleiben. Gründe dafür sind die einfache Bauart, die unkomplizierte Handhabung, der schnelle Dichtungswechsel, ohne das Aggregat vom Antrieb trennen zu müssen, und vor allem die geringen Kosten.
Seit den Tagen als mit Rindertalg imprägnierte Hanf- oder Baumwoll-Packungen zur Abdichtung im Kontakt mit Lebensmitteln eingesetzt wurden, weil sie damit den Anforderungen entsprachen, hat sich einiges getan. So konnte man mit der Entwicklung von PTFE-Dispersionen Packungen herstellen, die nicht mehr zum Ausbluten neigten. Dies lag daran, dass die PTFE-Dispersionen fest an den Fasern anhaften und nicht ausgewaschen werden können. Als Basis für die PTFE-Imprägnierung nahm man dann gerne die verrottungsbeständige Ramiefaser und ergänzte die Packung mit einem Einlaufschmiermittel entweder auf Paraffin- oder Silikonölbasis. Dies war eine Verbesserung für die Lebensmittelindustrie, denn auf Fettschmierlaternen in der Stopfbuchse zur Nachspeisung ausgebluteten Schmierstoffs konnte verzichtet werden.