30.11.2022 Qualitätssicher dosieren
Technik. Konzepte. Trends.
Um die Prozesse dennoch möglichst stabil abbilden zu können, wird auch in anderen Bereichen, wo zuvor noch dem Menschen eine entscheidende Rolle zukam, vermehrt automatisiert.
Wir sehen natürlich, dass die E-Mobilität allgemein mit die höchsten Ansprüche an den Markt stellt – und das stellt nicht nur uns als Zulieferer sondern auch die Hersteller selbst vor große Probleme. Wir sehen sehr oft, dass Ansprüche formuliert werden, die mit gängigen Polymerlösungen nicht zu realisieren sind. Natürlich wissen wir um die Vorreiterrolle dieser Branche. Daraus resultieren häufig Neuentwicklungen, die bis dahin für nicht denkbar gehalten wurden. Aber wir sehen noch häufiger, dass am Ende des Projektes eher die Zeit zum kritischen Faktor wird, bis dahin aufgestellte Barrieren vom Management verworfen und dann bereits existierende Lösungen gewählt werden. Allerdings sind die Projekte i.d.R. dann bereits so sehr in Verzug, dass erste Bemusterungen extern erfolgen müssen und Beschaffungs- bzw. Lieferzeiten nicht mehr gehalten werden können. Die Korrelation von Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und gesetzten Ansprüchen an Performance funktioniert noch nicht so gut, wie man es sich wünschen würde. Wenn gewisse Ziele der Nachhaltigkeit erfüllt werden wollen, insbesondere hinsichtlich von Polymeren, dann müssen in der Vergangenheit aufgestellte Hürden (Lastenhefte, Testszenarien etc.) überdacht bzw. angepasst werden. Um die Prozesse dennoch möglichst stabil abbilden zu können, wird auch in anderen Bereichen, wo zuvor noch dem Menschen eine entscheidende Rolle zukam, vermehrt automatisiert. Wir sehen eine starke Entwicklung hin zu vollautomatischen schlüsselfertigen Lösungen. Im Bereich des Vergusses sind das oft autarke Inselfertigungen, sprich in sich geschlossene Vergusslinien, ohne direkte Verkettung zu vor- oder nachgeschalteten Prozessen, die stetig an Interesse gewinnen. Diese Linien verfügen über Vorwärmöfen, Vorbehandlungen der Bauteile, vollautomatische Vakuumverguss-Zellen, inkl. QR-Code-Erkennung der Bauteile bis zur Endaushärtung und Abkühlung in Tunnelsystemen. Diese Linien werden durch unser Coriolis-System überwacht. Dieses misst neben dem Mischungsverhältnis auch die spezifische Dichte innerhalb der Leitungen, und weist jeden Verguss einem bestimmten Bauteil zu, sodass eine komplette Überwachung der produzierten Chargen möglich ist. Innerhalb der verschiedenen Applikationen, die mit diesen Systemen umgesetzt werden, sehen wir vor allem ein Problem innerhalb der Entwicklungsphase. Hier wird oft die Entwicklung oder Validierung des Harzes von der Evaluierung der richtigen Maschine getrennt. Markttrends bei Harzen, wie z.B. eine möglichst hohe Wärmeleitfähigkeit oder ein niedriger CTE, führen so oft zu großen Problemen in der Serienproduktion. Eigenschaften, die womöglich (sicherlich nicht immer!) ,,nice-to-have“ sind, werden ,,Musthaves“, ohne die daraus resultierenden Probleme für die Maschinentechnik zu kennen. Dies fällt in späteren Entwicklungsphasen auf, wenn ein Umdenken beim Harz nicht mehr möglich ist. Wir versuchen deshalb, durch frühzeitiges Beraten spätere Projektverzögerungen zu minimieren, und können dabei das ganze Know-how aus chemischer wie verfahrenstechnischer Expertise anbieten.
„Wir sehen einen starken Trend hin zu ,,One-Hand-Suppliern“, die Maschine, Material, Automatisation & Consulting aus einer Hand anbieten, um Serienprozesse in einem Atemzug abbilden zu können.“ Manuel Hüning, Branch Manager, Demak Group