„Ohne Ingenieur:innen  gestalten wir keine Zukunft.“

(Bild: AdobeStock_Gorodenkoff)

27.03.2024 „Ohne Ingenieur:innen gestalten wir keine Zukunft.“

Einem schwindenden Interesse an MINT-Studiengängen vereint entgegenwirken

von Professor Dr. Thomas Kletschkowski (HAW Hamburg), Enno Stöver (HAW Hamburg)

Braucht man für einen MINT-Studiengang, die Basis der Dichtungstechnik, Mut? Auf den ersten Blick schon, meinen Professor Dr.-Ing. (habil.) Thomas Kletschkowski und Professor Dr.-Ing. Enno Stöver von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Auf den zweiten Blick und mit dem richtigen Verständnis für diese Studiengänge überzeugen die Faszination Technik und das Gestaltungspotenzial für unsere Zukunft.

Deutsche Fachhochschulen und Universi­täten verzeichnen einen Rückgang bei Studierenden von Ingenieursstudiengängen – woran liegt das?

Kletschkowski: MINT-Studiengänge (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind anspruchsvoll. Hier werden Kompetenzen in einem sehr breiten und auch verzahnten Spektrum an physikalisch-technischen Grundlagen ausgebildet, die dann als Basis für fachliche Spezialisierungen dienen. So ein Studium muss ich mir erst einmal zutrauen. Dann muss ich eine Idee entwickeln, wohin mich alleine die investierte Studienzeit führt. Ich muss also auch überzeugt sein, dass ich anschlussfähige und zeitgemäße Kompetenzen aufbaue, die mir – sofern ich nicht zu strickte Bedingungen an Tätigkeitsort, Unternehmen oder Branche stelle – eine berufliche Zukunft ermöglichen. Das ist für Studieninteressierte eine echte Herausforderung, weil man ja eigenes Interesse, eigene Fähigkeiten und Entwicklungen im Umfeld für drei bis fünf Jahre vorab bewerten muss.

Wie kann man Studieninteressierten dabei helfen?

Kletschkowski: Zunächst müssen sowohl die Hochschulen als auch die Unternehmen aufklären, Mut machen und Perspektiven aufzeigen – dabei aber auch Chancen wie Risiken klar benennen.

Stöver: Wir müssen aber noch früher ansetzen, damit Schüler:innen aus Schulfächern ableiten können, was das Berufsbild Ingenieur:in bedeutet und welche Gestaltungsmöglichkeiten sich hier für die Zukunft ergeben. Nicht zu unterschätzten, ist auch der Aspekt, dass Ingenieurswissenschaften in vielen Fällen mit Branchen und Produkten verbunden werden, die in den aktuellen Diskussionen z.B. zum Klimawandel eher als problembehaftet gesehen werden. All dieses führt zusammen mit unserer demografischen Entwicklung zu den rückläufigen Zahlen, die volkswirtschaftlich gesehen problematisch sind.

Professor Dr.-Ing. (habil.) Thomas Kletschkowski, Hochschule für Angewandte Wissenschaften  Hamburg
„Beim Mutmachen für MINT-Studiengänge müssen viele Bereiche vernetzt und koordiniert zusammenarbeiten.“ – Professor Dr.-Ing. Thomas Kletschkowski Professor Dr.-Ing. (habil.) Thomas Kletschkowski, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
 Professor Dr.-Ing. Enno Stöver, Hochschule für Angewandte Wissenschaften  Hamburg
„MINT-Studiengänge geben Sinn und erfüllen damit eine zentrale Anforderung vieler Studierender.“ – Professor Dr.-Ing. Enno Stöver Professor Dr.-Ing. Enno Stöver, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Lösungspartner

HAW Hamburg
HAW Hamburg

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb