15.06.2020 Neue Hybridmaterialien für Profile und Formteile
Stand der Entwicklung und Perspektiven
In vielen Branchen wird Feststoffsiliconkautschuk gerne für Dichtungen, Profile und Formteile eingesetzt. Steigende Anforderungen führen aber auch dieses Material immer wieder an die Grenzen. Hier bieten sich Silicon-Hybridmaterialien an – erste Entwicklungen sind Erfolg versprechend.
Silicon-Hybridmaterialien vereinen optimale Eigenschaften von organischem und anorganischem Kautschuk in einem Werkstoff. In Bezug auf das kundenspezifische Anforderungsprofil können durch gezielte Compoundierung neuartige Produkte entwickelt werden. Hierbei wird sich eines Baukasten-Prinzips bedient, sodass die Werkstoffklasse der Hybridmaterialien den Anforderungen entsprechend definiert und exakt eingestellt werden kann.
So konnte z.B. in diesem Zuge ein Material entwickelt werden, welches eine signifikant geringere Gasdurchlässigkeit als reines Feststoffsilicon besitzt, bei gleichzeitigem Erhalt der herausragenden mechanischen Eigenschaften des Feststoffsiliconkautschuks. Aufgrund der mechanischen und physikalischen Eigenschaften des Compounds sowie der sehr guten maschinellen Verarbeitung des Silicon-Hybridmaterials besitzt der Werkstoff ideale Voraussetzungen, um Anwendungen in der Dichtungstechnik neue Möglichkeiten zu eröffnen.
Eigenschaften von Feststoffsiliconkautschuk
Siliconkautschuk ist einer der attraktivsten Werkstoffe in der heutigen Zeit und tritt zunehmend aus seinem Schattendasein heraus. Viele Anwender schätzen seit Jahren das ausgewogene Eigenschaftsprofil und besonders die signifikante Stabilität über einen breiten Temperaturbereich – von extremen Minusgraden von -50 °C (Sondertypen bis -110 °C) bis zu sehr hohen Temperaturen von +200 °C (Sondertypen bis Peaktemperaturen von +300 °C). Überdies sind Siliconmaterialien aufgrund des hervorragenden Widerstandes gegenüber Witterungs-, Ozon- und Strahlungseinflüssen bevorzugte Werkstoffe für Dichtungsanwendungen im Außenbereich.