12.10.2020 Nachhaltigkeit in Kältetechnikanwendungen
Bedeutung der „F-Gas-Verordnung“ für Dichtungen und deren Anwendung
An Anlagen, in denen Kältemittel zum Einsatz kommen, sind die Anforderungen in den letzten Jahren verordnungsseitig erheblich gestiegen. Dies erfordert z.B. modernste Testmethoden zur Feststellung der chemischen Kompatibilität der Dichtungswerkstoffe gegenüber Kältemitteln, aber auch Dichtungswerkstoffe, die den Anforderungen gewachsen sind. Für beides gibt es Lösungen.
Die im Jahr 2014 veröffentlichte Verordnung (EU) Nr. 517/2014 [1] definiert Ziele zur Verringerung des Ausstoßes von klimaschädlichen Gasen wie fluorierten Kältemitteln. Vereinfacht gesagt sollen Emissionen, insbesondere von F-Gasen, drastisch reduziert und darüber hinaus schädliche F-Gase durch klimafreundliche Kältemittel ersetzt werden. Ähnlich wie die Forderungen der TA Luft [2] hat auch die „F-Gas-Verordnung“ erhebliche Auswirkungen auf den Einsatz von Dichtungen. Die formulierten Ziele erfordern chemisch leistungsfähige Dichtungswerkstoffe aufgrund der höheren chemischen Aggressivität von natürlichen Kältemitteln, wie z.B. Ammoniak (R717) oder Dimethylether (R723). Da die Anlagen mit höheren Drücken und höheren Spitzentemperaturen betrieben werden, steigen die Dichtheitsanforderungen in Kältemittelanwendungen in jedem Fall signifikant.
Die Ausgangslage
Aus heutiger Sicht ist ein Verzicht auf Kühlung völlig undenkbar. Sie begegnet uns überall – in unzähligen Fertigungsprozessen und natürlich zuhause in unserem Kühl- bzw. Gefrierschrank. Nicht zuletzt sind nahezu sämtliche moderne Fahrzeuge auf der Straße, auf der Schiene und auf dem Wasser mit Komfort spendenden Klimaanlagen ausgerüstet. Bis heute kommen überwiegend synthetisch hergestellte fluorierte Kältemittel zum Einsatz, die aufgrund ihrer Eigenschaften technisch optimal zum Prozess der Kühlung mittels Kältekompressoren passen.