30.10.2016 Mögliche Auswirkungen von Beschädigungen an Flanschverbindungen auf Dichtheit
Flansch bearbeiten oder nicht?
In der Instandhaltungspraxis werden viele Anlagenbetreiber, Instandhaltungsbetriebe und deren Dienstleister häufig mit Montagesituationen konfrontiert, die bei der ersten Betrachtung Fragezeichen hervorrufen. Spitzenreiter bei technischen Rückfragen im Alltag sind neben verbogenen bzw. deformierten Flanschblättern und beschädigten Reibflächen zwischen Flanschblatt und Mutternauflageflächen durchaus Beschädigungen an Dichtflächen. Die Fragestellung ist i.d.R. immer dieselbe: „Kann der Fehler belassen werden, oder müssen wir den Flansch überarbeiten?“
Vor dem Hintergrund dieser häufigen Fragestellung, welche Fehlerarten bzw. welche Fehlertiefen tolerierbar sind, wird versucht, eine erste Klärung herbeizuführen. Dabei wurden zu allererst die technischen Regelwerke betrachtet, um Anhaltspunkte für eine geordnete Vorgehensweise bei Beschädigungen zu finden. Im nächsten Schritt wurde versucht, über bekannte Schadensfälle und tatsächliche Flanschbeschädigungen ein Muster zu generieren, welche Fehlerarten am häufigsten auftreten. Im vorletzten Schritt wurde unter Beachtung der oben genannten Erkenntnisse ein Flansch auf der Dichtfläche geordnet maschinell beschädigt. Bei nachfolgenden Verschraubungsversuchen mit verschiedenen Dichtungstypen unter Zuhilfenahme von drucksensibler Folie wurde versucht, der Wahrheit über die Fehlerverzeihlichkeit der verwendeten Dichtungstypen ein Stück näher zu kommen.