27.05.2021 Mehr und individualisierte Klebstoffe sind der Trend
Entwicklungstrends bei Klebstoffen
Bei Klebstoffen sind derzeit verschiedene Trends festzustellen. So wird die Nachfrage nach Bioklebstoffen weiterhin steigen (z.B. geklebter Hufersatz bei Pferden und Rindern).
Hier ist die Klebsicherheit solcher Produkte immer noch eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Betrachtet man andere Einsatzbereiche und Branchen, werden derzeit, z.B. in der Automobilindustrie, die Marktanforderungen mit vorhandenen Klebstoffen gut erfüllt. Allerdings gibt es auch hier im Bereich Karosseriebau sowie bei der Verklebung von metallischen Strukturbauteilen noch viel Potenzial nach oben. Hier dominieren noch immer klassische Fügeverfahren, wie z.B. Verschraubungen und Schweißverbindungen, was eigentlich nicht nötig wäre. Denn gerade der Leichtbau, der bei modernen Fahrzeugen immer mehr zum Tragen kommt, bietet sich für die Klebtechnologie an und ist auch heute schon ein Entwicklungstreiber. Spannende Lösungen entstehen derzeit auch in der Medizintechnik und der Textilbranche.
Bei all diesen Potenzialen stellt sich immer die Frage nach dem optimalen Klebstoff – selektiert aus einem riesigen Angebot. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir aktuell an einem Bewertungsstandard für Strukturklebstoffe mit dem Ergebnis spezieller Risikoschaubilder (Bild) und Kennzahlen. In der nahen Zukunft planen wir unsere ersten unabhängigen Bewertungsberichte über diverse Klebsysteme zu veröffentlichen. Diese werden für Hersteller und Anwender aus dem Bereich der Klebtechnik verfügbar sein. Diese Analysen werden auch dazu beitragen, dass das Vertrauen in die Klebtechnologie weiter wächst und sie als Fügetechnologie des 21. Jahrhunderts immer mehr Branchen und Anwendungen erfolgreich besetzt. Dabei werden traditionelle Fügetechnologien (Verschraubung, Verschweißen) ergänzt bzw. zurückgedrängt werden.
„Die Bewertung von Klebstoffen hinsichtlich ihrer Eignung für den jeweiligen Einsatzfall wird für mehr Sicherheit bei Klebprojekten sorgen.“ Dr. techn. Martin Brandtner-Hafner, Head of R & D, FRACTURE ANALYTICS