12.06.2023 Materialien ändern sich – was ist zu tun? Teil 1
Ein Leitfaden für Alternativmaterialien und Materialalternativen – Material, Konstruktion, Prozess
Bei Dichtungen und Formteilen werden aus verschiedensten Gründen Materialien ersetzt – Liefersicherheit, Kosteneinsparungen, CO2-Fussabdruck oder der Einsatz von Rezyklaten und Biokunststoffen können der Anlass sein. Das ist grundsätzlich kein Problem – entscheidend ist, dass dies unter Einbeziehung aller relevanten Aspekte und Beteiligten passiert.
Die Materialauswahl bedeutet bei der Entwicklung oder Bewertung eines neuen oder bestehenden Produktes einen hohen Aufwand für Konstruktion, Einkauf, Verarbeitung und Qualitätssicherung. Alternative Materialien bieten meist neue, große Potenziale. Mit der fragilen Versorgungssicherheit, sind Materialalternativen immer wichtiger geworden, damit Produkte sicher produziert werden können. Während der Neuentwicklung von Produkten, und das gilt nicht nur für solche aus Kunststoffen, fließen die Interessen, Möglichkeiten und Anforderungen an das gewünschte Bauteil zusammen. Welches Material kann die Erwartungen erfüllen? Wie sehen die Randbedingungen der Konstruktion aus? Welcher Herstellungsprozess ist für die Anzahl an Produkten, ihre geforderten Toleranzen und innerhalb der Gegebenheiten des Unternehmens möglich und sinnvoll? Aus der Vereinigung dieser Fakten entsteht das Produkt mit seinem „Business Case“, seiner Lebensdauer und seinen Kosten. Es wird geprüft, am Markt platziert, ggf. überarbeitet und entwickelt dabei seinen Produktlebenszyklus. Wenn danach aufgrund von äußeren Umständen das Material geändert werden muss, wenn die Verwendung von Rezyklaten gefordert wird oder maßgeschneiderte Kunststoffe nicht mehr verfügbar sind, muss das Produkt mit all seinen Verknüpfungen „von Außen“ neu definiert werden.