21.09.2021 Köpfchen statt Schrauben
Von der Natur inspiriert: Wiederlösbarer Verschluss eröffnet große Design-Freiheit
Von Wartungsklappen über Verkleidungen bis hin zur Befestigung von Polstern oder mobilen Geräten – Verbindungen, die kontrolliert wieder gelöst und geschlossen werden, sind in Industrie und Handwerk omnipräsent. An Konstruktion und Design stellen sie ihre eigenen Anforderungen. Eine Alternative zu Schrauben, Nieten oder Klemmen bietet ein spezielles bionisches System – der wiederlösbare Druckverschluss. Seine patentierte Technologie wurde vom Körperbau der Libelle inspiriert. In Kombination
mit moderner Klebtechnik eröffnet sie große Design-Freiheit sowie prozessuale und konstruktive Vorteile.
Libellen besitzen zwischen Kopf- und Brustsegment feine Härchen mit halbkugelförmigen Enden. Verhaken sich diese ineinander, ist der überproportional große Kopf sicher arretiert. Lösen sie sich wieder, kann er frei bewegt werden. Auf diesem cleveren Prinzip basiert das 2KSystem des wiederlösbaren Druckverschlusses aus zähelastischem Polyolefin (Bild 1). Kleine Pilzköpfe auf kurzen Stielen sind parallel oder wellenförmig auf Trägern angeordnet. Werden zwei Träger zusammengedrückt, überwinden die zähelastischen Köpfchen den Widerstand der Gegenseite. Sie verankern sich ineinander und bilden einen stabilen Verschluss, der Belastungen durch Zug- und Scherkräften standhält. Wirken Spalt- oder Schälkräfte auf ihn ein, lösen sich die Köpfchen wieder voneinander und der Verschluss öffnet sich.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Dichte der Pilzköpfchen pro Quadratzentimeter, umso höher die Verschluss-, Halte- und Öffnungskräfte. Durch Kombination verschiedener Pilzkopfdichten kann das Kräftesystem gezielt beeinflusst werden. Je nachdem werden dynamische Verschluss- und Trennkräfte von 12 N/cm² bis 42 N/cm² erreicht. So ermöglicht die passende Kombination bestimmter Pilzkopfdichten einen sicheren Verschluss und ein einfaches Öffnen.