11.03.2025 Klebstoffe sind Möglichmacher

Welche zentralen Themen bewegen die Klebstoffindustrie 2025?
Dr. Haye: Das sind nach wie vor die Klimaneutralität und die Entwicklung zur Kreislaufwirtschaft. Europa nimmt hier eine führende Rolle ein und die Europäische Union hat sich mit dem Green Deal ambitionierte Ziele gesteckt. Wie die gesamte chemische Industrie ist auch die deutsche Klebstoffindustrie in diesem Kontext von umfassenden Regulierungen betroffen. Erschwerend kommen momentan wirtschaftspolitische Schwierigkeiten wie geopolitische Krisen, Überregulierungen und ein anhaltender Fachkräftemangel hinzu, die sich in Kombination mit den hohen Energiepreisen in Summe negativ auf den Wirtschaftsstandort Deutschland auswirken. Unsere Industrie steht entsprechend vor einer Vielzahl an Herausforderungen, aber auch – das sollte man nicht vergessen – vor Chancen, die unsere Branche in den kommenden Jahren maßgeblich prägen werden, denn die Klebtechnik hat Antworten auf viele industrielle Fragestellungen.

Dr. Hein: Richtig, denn die Anwendungsgebiete für Klebstoffe und Klebebänder sind vielfältig. In Verpackungen, Möbeln, E-Autos, Elektronikartikeln, Gebäuden, Windkraftanlagen etc. stecken die unterschiedlichsten Klebstoffsysteme. Und so unterschiedlich diese Anwendungen auch sind – eins haben sie alle gemeinsam: Die Anwender stellen sehr hohe Anforderungen an die Ressourcen­effizienz. Das bedeutet einen möglichst geringen Einsatz von Material und Energie während der Produktion, über die gesamte Lebensdauer der Produkte und beim Recycling. Die Klebtechnik liefert hier entscheidende Vorteile, denn sie ermöglicht kleinere, leichtere und langlebigere Produkte und trägt damit entscheidend zur Ressourceneffizienz bei. Auch beim Thema Recycling sind wir auf einem guten Weg, denn unsere Mitglieds­unternehmen investieren in Forschung und Innovation zum Thema Rezyklierbarkeit und kontrolliertes Lösen der Klebstoffverbindung.