31.10.2020 Klebprojekte richtig durchführen –
oder was immer noch gerne falsch gemacht wird
Damit eine Klebung zuverlässig die an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Belastbarkeit und die Erwartungen hinsichtlich Langzeitbeständigkeit erfüllt, müssen von der Planung einer Klebung bis hin zur (Serien-)Fertigung eine Vielzahl von Details berücksichtigt werden. In gewisser Weise gleicht die Vorgehensweise der, bei der Lösung eines Puzzles, um das komplette Bild zu erzeugen.
Dabei sind viele Details zu berücksichtigen, wobei diese exemplarische Liste
sicherlich nicht vollständig ist:
- Adhäsion/Kohäsion
- Lastkollektiv, inkl. Alterung
- Oberflächenbehandlung
- Werkstoffeigenschaften der Fügeteile
- Oberflächenqualität der Fügeteile
- Klebgerechte Konstruktion
- Bauteildimensionen inkl. Toleranzen
- Klebstoffeigenschaften
- Automatisierungsgrad
- Applikationstechnik
- Teilehandling
- Losgröße
- Taktzeit
- Arbeits- und Umweltschutz
- Personal
- Kosten
- …
Gegenüber einem Puzzle gibt es jedoch beim Kleben einige Unterschiede. So stehen wesentlich mehr „Puzzlesteine“ zur Verfügung als zur Fertigstellung des „Bildes“ erforderlich sind und es fehlt die Vorlage, wie das fertige Bild aussehen soll. Kleben ist besser mit der Aufgabe vergleichbar, aus den vermischten Puzzlesteinen mehrerer Bilder, wobei auch einzelne Steine fehlen, ohne Vorlage ein komplettes Bild zu erstellen.
Aufgrund der Komplexität und Vielfältigkeit würde es hier den Rahmen sprengen, wollte man alle Einzelschritte detailliert behandeln. Die Beschreibung des Klebprozesses soll daher auf die blau unterlegten Teilaspekte der Planung einer Klebung beschränkt bleiben (Bild 1).