18.09.2017 Kleben ist nicht gleich kleben
Mehr Wettbewerbsfähigkeit mit einem modernen Fügeverfahren
Ob in Luftfahrt, Automobilindustrie oder Elektrotechnik: Das Kleben hat Hochkonjunktur. Gilt es den einen als Fügeverfahren der Zukunft, stehen andere Unternehmen dem Kleben nach wie vor kritisch gegenüber. Denn Kleben ist eine hochkomplexe Angelegenheit und setzt viel Wissen voraus. Wer das Fügeverfahren richtig anwendet, schafft allerdings eine wichtige Voraussetzung für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit.
Das Kleben ist aktuell das Fügeverfahren mit dem größten Zukunftspotenzial und zugleich wichtige Voraussetzung für Innovationen und die Verarbeitung moderner Werkstoffe. Die Gründe liegen u.a. darin, dass viele neue Produkte immer leichter werden und die Anforderungen an Energieeffizienz steigen.
Gut geklebt hält nicht nur besser
Das Kleben löst herkömmliche Fügeverfahren wie das Nieten oder das Schweißen mehr und mehr ab. Vom Flugzeug über Windräder bis hin zu Fassaden oder unseren Schuhen: Überall begegnet man Materialien, die geklebt wurden. Denn das Kleben bietet verschiedene Vorteile:
• Klebstoffe sind leicht und können auch bei vielen modernen Werkstoffen eingesetzt werden. Damit trägt die Technologie – im Gegensatz zu klassischen Fügeverfahren – Trends wie dem Leichtbau, Materialmix, Energieeffizienz etc. Rechnung.
• Beim Kleben verteilt sich die Belastung auf eine größere Fläche und schont die Materialien. Im Gegensatz dazu ist die Produktbelastung beim Schrauben oder Nieten weniger ausgeglichen. Die Kraft greift nur an der Verbundstelle an und die hohe punktuelle Belastung kann zu Beschädigungen führen.
• Verklebte Oberflächen sind optisch attraktiver, da keine Schraubenköpfe oder Nieten sichtbar sind.
• Das Kleben ersetzt häufig weitere Arbeitsschritte, indem es mehrere Funktionen zugleich erfüllt. So ist ein aufgeklebter Deckel zugleich „Dichtung“. Wird er geschraubt, müssen sowohl Nahtstelle als auch die Schraublöcher abgedichtet werden.