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Klebebänder suchen Influencer

Klebebänder-Talk zwischen Holger Best (links) und Thomas Stein (rechts) (Bild: ISGATEC GmbH)

09.09.2021 Klebebänder suchen Influencer

Eindrücke des 1. Klebeband-Forum

von Holger Best (ISGATEC GmbH)

Es gibt Technologien, die haben ein großes Einsatz- und Entwicklungspotenzial, werden in vielen Branchen erfolgreich eingesetzt und sind dennoch nicht ausreichend bekannt – z.B. industriell genutzte Klebebänder. Und deshalb machte das 1. Klebeforum im Juni 2021 u.a. deutlich, dass Klebebänder noch viele Influencer unter Industrieanwender:innen brauchen.

Viele Einschätzungen und Haltungen zu Klebebändern sind immer noch durch die private Nutzung der Consumerlösungen geprägt. Mit den Möglichkeiten und Performance der industriell eingesetzten Lösungen haben diese aber wenig gemeinsam. Darüber hinaus wird beim Kleben primär an den Einsatz von Klebstoffen gedacht. Dies wurde in einem Vortrag zu Klebprojekten bestätigt. Die Tatsache, dass der Referent in Projekten immer mindestens eine Klebebandlösung in die Systemauswahl einbeziehe, sorge noch zu oft für Verwunderung. Dabei decken Klebebänder – ganz gleich, ob Bandform, ein- oder zweiseitig klebend, funktional ausgerüstet, teilweise wiederlösbar oder als konfektionierte Teile – viele Anforderungen in den unterschiedlichsten Branchen ab. Gerade in der Automobilund Elektronikindustrie sowie auf dem Bau sind sie dabei Enabler für viele Entwicklungen und technische Lösungen. Dabei reicht ihre Funktion von Montagehilfen bis zu strukturellen Verklebungen, die denen mit Klebstoffen in nichts nachstehen.

Vielfältige Möglichkeiten
Und so ging es bei dem ersten Forum zunächst darum, zu zeigen, welche Vielfalt hinter dieser Technologie steckt, wie Klebebänder hergestellt und konfektioniert und wie sie auf unterschiedliche Anforderungen, wie z.B. erhöhten Brandschutz „eingestellt“ werden können. Die vielen Praxisbeispiele der

Vorträge zeigten darüber hinaus einserseits das inzwischen schon breite Einsatzspektrum, aber auch das Potenzial. Dabei gehen die Lösungen schon heute über das Kleben hinaus – etwa bei der Subsitution von klassichen Dichtungslösungen in der Automobilfertigung. Und ein weiterer Aspekt macht diese Technologie interessant: Beim Kleben werden anwenderseitig immer wiederlösbare Verbindungen gewünscht. Klassische Klebstoffe müssen hier aktuell passen, verschiedene Klebebänder können dieser Marktforderung Rechnung tragen – auch wenn es hier Grenzen gibt. Nicht alles, was man heute kleben kann, würde man mit wiederlösbaren Klebebändern realisieren. Keinen Unterschied zu Klebstoffen gibt es hinsichtlich der nötigen Sorgfalt bei der Reinigung und Vorbehandlung der Klebfächen. Hier machten die Vorträge allerdings deutlich: Erfahrungen aus der Verarbeitung von Klebstoffen sind nicht 1:1 übertragbar. Natürlich gibt es derzeit keine Klebverstaltung ohne das Thema „DIN 2304“. Auch wenn es anfangs in einer Kurzumfrage noch Unsicherheiten gab, ob die auch für Klebebänder gilt – am Ende war klar: Wer als Anwender klebt, ist gut beraten sich an die DIN 2304 zu halten – egal ob mit Klebstoffen oder Klebebändern.

Fazit
Die Vorträge und die vielen Gespräche in den Break-Out-Sessions und danach machen deutlich: Industrielle Klebebänder brauchen Influencer und eine regelmäßige Bühne. Deshalb ist das nächste Forum für 2022 auch schon in Planung. Auch das Format der Online-Foren wird zur gelebten Praxis. Der z.T. rege Austausch, bei dem auch Expert:innen noch Neues erfahren haben, funktioniert, weil viele Referent: innen und Teilnehmer:innen inzwischen souveräner mit den technischen Möglichkeiten zur Präsentation (z.B. Video und Umfragen) aber auch zur Kommunikation umgehen. Gerade die Break-Out-Sessions zwischen denen sich Teilnehmer:innen inzwischen frei bewegen können, machen zwar den Gedankenaustausch am Rande einer Präsenzveranstaltung nicht vergessen, aber sie sind ein Plattform, auf der intensiv diskutiert und die Netzwerke erweitert wurden.

Fachlich wurde die Veranstaltung überwiegend sehr gut bis gut bewertet. Klebebändern diese Plattform zu geben, war sinnvoll und ist die Basis für Vertiefungen und viele neue Impulse auf dem nächsten Klebeband-Forum in 2022 – bis dahin werden auf vielen anderen Kanälen Influencer für diese faszinierende Technologie gesucht.

Peter Harendt, DVS/EWF-European Adhesive Specialist Head of Technical Marketing, Lohmann GmbH & Co. KG
„Innovative Klebebandlösungen und modernste Fertigungstechnologien eröffnen Anwender:innen immer wieder neue Horizonte.“ Peter Harendt, DVS/EWF-European Adhesive Specialist Head of Technical Marketing, Lohmann GmbH & Co. KG
Dr. Evert Smit, Präsident der Afera, European Adhesive Tape Association
„Klebebänder haben großes Potenzial Trends zu gestalten – das erfordert bei den Anwender:innen ein Verständnis für die Technologie und die Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten.“ Dr. Evert Smit, Präsident der Afera, European Adhesive Tape Association

Lösungspartner

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb