01.11.2018 Keine Chance für Korrosion
D-Plasma ermöglicht dichte Hybridverbunde
Wenn Feuchtigkeit in Kombination mit Sauerstoff die Grenzfläche eines im Spritzguss gefertigten Metall/Kunststoff-Verbunds unterwandert, droht Korrosion und damit das vorzeitige Haftungsversagen des Hybridbauteils. Dem nachhaltig entgegenzuwirken, verspricht eine atmosphärische Plasmaversiegelung in Kombination mit anwendungsspezifischen Thermoplast-Compounds.
Die Praxis zeigt, dass auch ein ursprünglich dichter Verbundspritzguss nach einiger Zeit undicht werden kann und in der Folge sein Zusammenhalt und die Funktion der Bauteile oft nicht mehr gegeben sind. Die Grenzfläche von Metall/Kunststoff stellt ohne spezielle Abdichtung eine konstante Angriffsfläche für das Eindringen von Wasser, Luft oder anderen Medien dar. Verschiedene Unternehmen und Forschungseinrichtungen beschäftigen sich seit Langem damit, dieses Risiko zu minimieren bzw. es komplett zu eliminieren. Einen neuen Ansatz für einen medienresistenten und besonders haftungsstarken Hybridverbund bietet das Plasma-SealTight (PST)-Versiegelungsverfahren (Bild 1). Die Zusammensetzung einer im Atmosphärendruck erzeugten plasmapolymeren Schicht, die Rezeptur des Kunststoff-Compounds und die Prozessparameter werden dabei so aufeinander abgestimmt, dass ein langzeitstabil fester und mediendichter Verbund des Spritzgussbauteils entsteht.
Plasmabeschichtung unter Normaldruck
Der neue Plasma-Versiegelungsprozess basiert auf der bereits vor über zehn Jahren entwickelten und patentierten atmosphärischen PlasmaPlus-Technologie. Mit dieser Erfindung war es erstmals möglich geworden, funktionale Dünnschichten anstatt im Niederdruck, d.h. in einer separaten und kostenaufwändigen Vakuumkammer, unter Normaldruck zu erzeugen und durch eine Plasmapolymerisation im kontinuierlichen Fertigungsprozess Plasmabeschichtungen vorzunehmen.
Plasma-SealTight ist ein trockener und umweltfreundlicher Prozess. Das robuste und reproduzierbare Verfahren ersetzt die beim Hybrid-Spritzgießen für eine Vorbehandlung häufig angewandten nasschemischen Reinigungs- und Primerverfahren. Arbeitsschritte wie Trocknungsprozesse oder Zwischenlagerung entfallen komplett, denn die Bauteile können sofort nach ihrer Beschichtung inline weiterverarbeitet werden.