Intelligente fotoreaktive Lacke

Fotoreaktive Lacke

29.10.2021 Intelligente fotoreaktive Lacke

Beschichtungen, die sich selbst heilen

von Dr.-Ing. Paulina Bednarczyk (Westpommersche Technische Universität Szczecin), Professor Dr. Zbigniew Czech (Westpommersche Technische Universität Szczecin), Dipl.-Ing. Malgorzata Nowak (Westpommersche Technische Universität Szczecin)

Fotoreaktive intelligente Lacke bilden eine interessante Gruppe von neuentwickelten fotoreaktiven Polymeren, die in vielen Industriebranchen, wie z.B. der Möbel-, Kosmetik-, Automobil- oder Flugzeugbauindustrie eingesetzt werden können. Nach dem Auftrag auf diverse Materialien, wie Holz, Kunststoff, Stahl, Aluminium oder Kupfer, folgt die UV-initiierte Härtung. Für die Härtungsreaktion werden spezielle UV- oder LED-Lampen
im UV-A Bereich eingesetzt.

Polymere Kunststoffe mit speziellen Eigenschaften nehmen in den diversen Bereichen der Verbindungstechnik immer breiteren Raum ein. Je nach Anwendungsgebiet wird auf Basis unterschiedlicher molekularer Polymerarchitekturen und räumlicher Strukturen im Polymer ein bestimmtes Eigenschaftsprofil von einem geeigneten Polymerstoff erwartet und gefordert. Eine besondere und gleichzeitig eine entscheidende Rolle für die Diversifikation der Polymereigenschaften spielt hier die innere Festigkeit (Kohäsion). Ohne eine ausreichende Kohäsion werden die physikalisch-chemischen und mechanischen Eigenschaften der vernetzten oder härtenden Polymerkompositen so negativ ausfallen, dass ihre Anwendung für den praktischen Einsatz in einem Härtungs- und Verbindungsprozess völlig ungeeignet ist.

Die Geschichte der Polymerkunststoffe geht zurück auf ein im Jahr 1845 erteiltes amerikanisches Patent, das eine klebrige Mischung zusammengesetzt, aus Naturkautschuk und Harzen beschreibt. Basierend auf diesem Patent entwickelte sich eine damals neue Technologie unter Einsatz von Naturpolymeren wie Celluloid. 1905 wurden erste Leimharze aus Phenol und Formaldehyd hergestellt. Zwanzig Jahre später synthetisierte DuPont de Nemours in den USA Polychloropren. Weitere Erfolgsjahre für synthetisierte Polymere führten u.a. zum industriellen Einsatz von hochtransparentem PMMA, hochtemperaturbeständigen PEI, stromdurchlässigen Polyacetylenen und biologisch abbaubaren Polymermaterialien (L-PLA). In den letzten Jahren fokussierte sich die Forschung und Entwicklung auf polymere Materialien, die unter besonderen Umständen selbstreparierende Struktureigenschaften aufweisen.

Lösungspartner

Westpommersche Technische Universität Szczecin
Westpommersche Technische Universität Szczecin

 

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung