27.03.2017 Gleichzeitig Anwender und Lösungsanbieter
Moderne Dichtungs- und Stangenprüfung für Hydrauliksysteme
Alles begann damit, dass Dichtungen für die eigenen Hydraulik-Zylinder effizient und praxisnah geprüft werden sollten. Aus diesem Qualitätssicherungsansatz hat sich über die Jahre hinweg sowohl ein Dienstleistungsangebot als auch die Entwicklung und Produktion von Prüfständen für Dichtungsuntersuchungen in Forschung und Industrie entwickelt. Im Fokus stehen dabei die Reibkraft der Dichtungen, die Dichtheit an Stangen und Wellen sowie der Verschleiß – und damit zentrale Dichtungsthemen.
Für die Qualität eines Hydraulik-Zylinders und anderer fluidtechnischer Produkte ist die Dichtung in Kombination mit der Kolbenstangenoberfläche entscheidend. Verschiedene, äußerst unterschiedliche Parameter stoßen hier aufeinander. Dichtigkeit und Minimierung der Reibung sind eigentlich gegenläufige Parameter. Deshalb hieß es früher „dicht oder leichtgängig“ in der Hydraulik. Dichtigkeit ist allerdings bei Qualitätsprodukten heute eine Selbstverständlichkeit. Doch Reibung, Verschleiß, Positionier- und Wiederholgenauigkeit, maximale und minimale Geschwindigkeit, Stick-Slip-Verhalten, minimaler und maximaler Druck, Eignung für bestimmte Fluide, darunter z.B. auch Skydrol® oder wasserbasierte Fluide, sowie Grenzwerte für Verunreinigungen des Fluids sind weitere wichtige Parameter. Hinzu kommen die unterschiedlichen Dichtungssysteme: Klassische Dichtungen mit Dichtungs- und Abstreifringen und berührungslose Dichtungen mit hydrostatisch gelagerter Kolbenstangenführung oder mit der Ringspaltdichtung.
Bei den klassischen Dichtungen spielen unterschiedliche Dichtungsmaterialien ebenso eine Rolle wie die Geometrie – insbesondere die der Dichtkante. Entscheidend ist aber auch die Beschaffenheit der Gegenlauffläche, z.B. der Kolbenstange, sowie die Reibungs- und Schmiereigenschaften unterschiedlicher Medien. Dazu gehören chrombeschichteter Stahl oder Leichtmetalle, aber auch moderne Materialien mit spezieller Kunststoffbeschichtung wie etwa H-CFK, der Verbundwerkstoff von Hänchen aus Carbon. Die Oberflächen-Bearbeitungsverfahren wie Honen oder Schleifen dieser Werkstoffe wirken sich ebenfalls auf die Dichtwirkung aus.